Sommersemester 2022
CO Philosophisches Kolloquium | Th. Schmidt | Präsenz | Do. 16-18:30 |
HS Emotionen in der Ethik | F. Bunkenborg | Präsenz | Fr. 14-16 |
PS Personale Autonomie | F. Bunkenborg | Präsenz | Di. 12-14 |
CO Philosophisches Kolloquium
Thomas Schmidt
Veranst.-Nr. 51072
Präsenz; ab Donnerstag 21.04.2022, wöchtl. 16:00-18:30 Uhr
Dieses Kolloquium richtet sich vor allem an Studierende vor dem Masterabschluss und an Promovierende. Es bietet ein Forum zur Diskussion im Entstehen begriffener eigener philosophischer Arbeiten. Die Teilnahme ist nur nach Rücksprache vor Semesterbeginn oder auf persönliche Einladung hin möglich.
HS Emotionen in der Ethik
Francesca Bunkenborg
Veranst.-Nr. 51042
Präsenz; ab Freitag 22.04.2022, wöchtl. 14-16 Uhr
Emotionen sind für die Ethik offenbar von zentraler Bedeutung. Im moralischen Alltag scheinen unsere Urteile über die moralische Richtigkeit oder Vorwerfbarkeit einer Handlung oft auf unseren emotionalen Reaktionen zu beruhen. Gleichzeitig fragen wir uns aber auch, ob eine bestimmte emotionale Reaktion auf eine Handlung moralisch angebracht ist oder sorgen uns, dass eine bestimmte moralische Debatte zu stark emotionalisiert ist.
In diesem Seminar werden wir uns mit der Rolle der Emotionen in der Moraltheorie befassen. So werden wir z.B. den metaethischen Fragen nachgehen, ob unsere moralischen Urteile lediglich unsere emotionalen Reaktionen ausdrücken, und ob die moralische Richtigkeit oder Falschheit einer Handlung sich vielleicht in einer zu präzisierenden Weise aus unseren emotionalen Dispositionen ergibt. Mit Blick auf die moralische Erkenntnistheorie stellt sich die Frage, ob wir durch unsere emotionalen Reaktionen auf reale oder fiktive Situationen moralische Erkenntnis gewinnen können, oder ob sich solche Emotionen vielmehr verzerrend auf unsere moralische Meinungsbildung auswirken, indem sie unser rationales Urteilsvermögen trüben. Schließlich werden wir uns auch der moralischen Beurteilung einzelner Emotionen zuwenden: Während beispielsweise Zorn, selbst wenn er in Reaktion auf moralische Ungerechtigkeiten auftritt, in der philosophischen Tradition oft als verwerflich abgetan wurde, finden sich in der jüngeren Debatte engagierte Verteidigungen dieser und anderer negativer Emotionen.
Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur Lektüre englischer Texte voraus.
PS Personale Autonomie
Francesca Bunkenborg
Veranst.-Nr. 51015
Präsenz; ab Dienstag 19.04.2022, wöchtl. 12-14 Uhr
Autonomie ist ein zentraler Begriff der Praktischen Philosophie. Von verschiedenen Dingen kann man sagen, dass sie autonom sind: Staaten, Gruppen und Kollektive unterschiedlichster Art, auch Forschungsgebiete oder Bereiche menschlichen Lebens können als autonom gelten. In diesem Seminar werden wir uns spezifisch mit der Autonomie von Personen befassen.
Wenn wir in Bezug auf Personen von Autonomie sprechen, dann meinen wir damit oft, dass sie selbstbestimmt oder unabhängig sind, dass sie eine gewisse Form von Authentizität an den Tag legen, dass ihre Entscheidungen ihrer eigenen Kontrolle unterliegen oder schlicht, dass sie mündige und eigenständige Personen sind. Autonomie erscheint uns im Allgemeinen als erstrebens- und schützenswert. Innerhalb der philosophischen Diskussion wird personale Autonomie mitunter auch eng an den Status als moralische Akteurin gekoppelt, bzw. als Bedingung für moralisch verantwortliches Handeln betrachtet. Nicht zuletzt deshalb spielt der Begriff der personalen Autonomie eine zentrale Rolle in vielen Debatten der Praktischen Philosophie, von der Angewandten Ethik bis zur Politischen Philosophie. Doch welche Bedingungen genau müssen erfüllt sein, damit eine Person autonom ist, und worin genau bestehen der Wert und die Rolle der personalen Autonomie? Diesen Fragen werden wir anhand klassischer und neuerer Texte der modernen Debatte zu personaler Autonomie nachgehen. Ein Teil dieser Texte liegt nur auf Englisch vor, die Teilnahme am Seminar setzt daher die Bereitschaft zur Lektüre englischer Texte voraus.