Humboldt-Universität zu Berlin - Philosophische Anthropologie

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Philosophie | Philosophische Anthropologie | Lehre | Kommentiertes Verzeichnis der Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2017/18

Kommentiertes Verzeichnis der Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2017/18

 

 

VL Einführung in die Philosophie / Introduction to Philosophy

Geert Keil

Veranstaltungsnummer: 51003

UL 6, 2091/92; ab Mi., 18.10.2017, wöch. 10-12 Uhr

 

Die Vorlesung verschafft einen ersten Überblick über die Teildisziplinen der Philosophie, erläutert philosophische Grundbegriffe und macht die Studierenden mit ausgewählten philosophischen Problemen, Texten und Argumenten bekannt. Es werden begleitende Tutorien angeboten, die für alle verpflichtend sind, die die Vorlesung im Rahmen des Moduls „Einführung in die Philosophie“ besuchen. In den Tutorien werden einzelne in der Vorlesung eingeführte Themenbereiche und Probleme detaillierter diskutiert, Arbeitstechniken und Hilfsmittel des wissenschaftlichen und insbesondere philosophischen Arbeitens vorgestellt und deren Anwendung anhand von Übungsaufgaben trainiert.

 

PS Lug und Trug / Lies and Deception

Geert Keil

Veranstaltungsnummer: 51023

UL 6, 1070; ab Mo., 23.10.2017, wöch. 10-12 Uhr

 

Das Seminar beschäftigt sich mit verschiedenen Arten der kommunikativen Unaufrichtigkeit, insbesondere mit dem Lügen, Betrügen, Täuschen, Irreführen, Verheimlichen, Heucheln, Verhehlen und Fälschen. Im Mittelpunkt des Seminars soll der Versuch stehen, die fraglichen Phänomene begrifflich zu bestimmen und voneinander abzugrenzen. Dazu haben u. a. Augustinus, Thomas von Aquin, Bolzano und Frege Vorschläge gemacht, die erörtert und ausgewertet werden sollen.

Außerdem werden wir einen Seitenblick darauf werfen, wie das Strafrecht mit kommunikativer Unaufrichtigkeit, die andere schädigt, umgeht. Lügen ist kein Straftatbestand, Betrug und bestimmte Arten der Fälschung sind es. Tatsächliche Rechtsfälle und die im Strafrecht erarbeiteten Tatbestandsmerkmale bieten philosophisch aufschlussreiches Analysematerial.

 

CO Philosophisches Kolloquium / Philosophical Colloquium

Geert Keil

Veranstaltungsnummer: 51070

UL 6, 3036; ab Do., 19.04.2018, wöch. 10-13 Uhr

Das Kolloquium wendet sich an Masterstudierende, Examenskandidaten und Doktoranden. Es bietet ein Forum zur Diskussion im Entstehen begriffener eigener Texte, insbesondere von Masterarbeiten, und zur gemeinsamen Lektüre aktueller Forschungsliteratur. Es wird mehrere thematische Schwerpunkte geben, die in der ersten Sitzung gemeinsam festgelegt werden. Wer teilnehmen möchte, melde sich bitte bei kerstin.helf@hu-berlin.de an.

 

PS Philosophie der Emotionen / Philosophy of Emotions

Nora Kreft

Veranstaltungsnummer: 51024

UL 6, 2014B; ab Di., 17.10.2017, wöch. 12-14 Uhr

 

Was sind Emotionen? Sind das mentale Zustände, oder eine Mischung aus mentalen und nicht-mentalen Zuständen? Und insofern sie mentale Zustände sind – sind sie kognitiv oder nicht? Wenn sie kognitiv sind, sollten wir sie den Wahrnehmungen zuordnen? Oder eher den Urteilen, z. B. den Werturteilen? Oder sind Emotionen eine ganz eigene Kategorie? Die Antworten auf diese grundlegenden Fragen werden Einfluss auf weitere Fragen haben, nämlich, welche Rolle Emotionen im übrigen Denken und Handeln spielen; ob wir sie kontrollieren können; und falls nicht, ob wir trotzdem in irgendeiner Hinsicht für sie Verantwortung tragen. Ferner stellen sich Fragen zur moralischen Relevanz von Emotionen: Zeichnen sich moralisch gute, bzw. tugendhafte Menschen u. a. dadurch aus, dass sie in bestimmten Situationen bestimmte Emotionen haben?

In diesem Seminar diskutieren wir diese Fragen anhand der neusten Literatur zum Thema. Wir werden außerdem einige besonders interessante und komplexe Emotionen genauer betrachten, wie z. B. Liebe (falls das überhaupt eine Emotion ist), Schuldgefühle oder Mitleid.

Zur Vorbereitung:

-           Eintrag zu ‚Emotion’ in der Stanford Encyclopedia of Philosophy

 

HS Unersetzbarkeit / Irreplaceability

Nora Kreft

Veranstaltungsnummer: 51053

UL 6, 2014B; ab Mi., 18.10.2017, wöch. 14-16 Uhr

 

Wir sprechen manchmal davon, dass jemand oder etwas für uns ‚unersetzbar’ ist. Manche Personen und (möglicherweise) manche Dinge würden wir nicht gegen ähnliche Personen oder ähnliche Dinge eintauschen, auch nicht gegen perfekte Kopien. Die Vorstellung, dass jemand, den wir lieben, über Nacht verschwindet und von einer Kopie ersetzt wird, ist ziemlich beängstigend. Wir möchten neben dieser bestimmten Person aufwachen und nicht einfach neben jemandem mit den gleichen Eigenschaften, also jemandem ihres ‚Typs’. Was genau ist eigentlich das Problem, und unter welchen Umständen wird jemand für uns auf diese Weise unersetzbar? Und können wir das rational rechtfertigen oder ist das letztlich eine irrationale Einstellung anderen gegenüber? Werden andere aufgrund bestimmter Beziehungen für uns unersetzbar? Oder ist Unersetzbarkeit eine nicht-relationale Eigenschaft von Personen, die uns in bestimmten Situationen besonders klar vor Augen tritt? In diesem Seminar diskutieren wir diese Fragen anhand neuerer Literatur zum Thema.

Zur Vorbereitung:

-           Velleman, David, 1999: ‘Love as a Moral Emotion’, Ethics, Vol. 109