Kommentar:
Auch für Idealisten und Konstruktivisten scheint der Sinn eines
Ausdrucks in dem zu bestehen, worauf er verweist. Wenn einer
„Haus” sagt und dabei auf ein Haus zeigt, dann meint
„Haus” genau das, worauf er zeigt. Der Begriff ist wie ein
Henkel, an dem man die Sache zu fassen kriegt. Doch die nach dem Modell
einer physischen Beziehung begriffene Relation zwischen Begriff und
Gegenstand ist einseitig an der Technik des Umgangs mit den Dingen
orientiert. Ihr liegt die expressive Verständigung von Individuen
voraus, die nach einem anderen Modell, nämlich dem der Mitteilung, zu
erklären ist. Mitteilung vollzieht sich im Medium des Sinns, in dem
sich ein Individuum selber begreift. Der Einzelne teilt sich in allem immer
auch selber mit.
Wenn nun „Sinn” dasjenige ist, was sowohl im Reiz wie auch im
Gefühl wie auch im vernünftigen Verstehen gegenwärtig ist,
haben wir eine beachtliche physiologische, psychologische und soziale
Reichweite des Begriffs, durch den die Bedeutung in Erkennen und Handeln in
einem neuen Licht erscheint.
Den damit aufgeworfenen Fragen geht die Vorlesung in systematischer Absicht
nach. Sie zeigt den weiten Horizont des Sinnbegriffs auf, geht seiner Wurzel
in Reiz und Empfindung nach, verfolgt seine Leistung in Gefühl, Verstand
und Vernunft und versucht am Ende den lebenspraktischen Grund einer jeden
Verstehensleistung aufzuweisen, deren Universalität eben darin besteht,
dass sie einsichtig („intelligibel”) ist.
Einführung in die interkulturelle Philosophie
(c, d, LA/S2)
Jens Heise
VL (51002) |
10-12 Uhr |
UL 6, 1072 |
ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Interkulturelle Philosophie vertritt den Anspruch, philosophische Fragen im
Vergleich der Kulturen zu klären. Für dieses Programm gibt es eine
Reihe von Begründungsversuchen, die Thema der Vorlesung sein sollen.
Formiert hat sich interkulturelle Philosophie erst nach dem II. Weltkrieg.
Aus einer anderen Perspektive zeigt sich aber die Vorgeschichte einer
philosophisch verstandenen Interkulturalität, wie sie bei Herder oder
Humboldt manifest wird. Auch um diese historische Dimension soll es hier
gehen. Als Beispiel für einen Dialog zwischen philosophischen Kulturen
wollen wir schließlich einen Blick nach Japan werfen.
Literatur:
Kimmerle, Heinz: Interkulturelle Philosophie, Hamburg 2002; Ram
Adhar Mall: Philosophie im Vergleich der Kulturen, Darmstadt 1995
Zeit
(b, d, LA/S1, S2)
Olaf Müller
VL (51004) |
18-20 Uhr |
UL 6, 3038/035 |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Wie kann man definieren, was eine genaue Uhr sein soll, wenn man noch keine
Uhren hat? Warum kann man sich im Raum vorwärts und rückwärts
bewegen, in der Zeit aber immer nur vorwärts? -- Oder sind Reisen in die
Vergangenheit zumindest theoretisch denkbar? Wieso ordnen wir verschiedene
Zeitpunkte auf einem (eindimensionalen) Zeitstrahl an und nicht etwa auf
einer zweidimensionalen Ebene? Lassen sich Welten denken, in denen die Zeit
in zwei Dimensionen verfliesst? Kann man die Vergangenheit beeinflussen? Das
sind einige Beispiele für die Fragen, die wir mit philosophischen
Mitteln diskutieren wollen: durch apriorische Reflexion und mithilfe von
Gedankenexperimenten.
Anmerkungen:
Da die Hörerinnen und Hörer immer gegen 19 Uhr durch eine
viertelstündige Pause zu neuen Kräften kommen sollen, sollten nur
diejenigen an der Vorlesung teilnehmen, die auch wirklich bis 20.00 Uhr Zeit
haben.
Sprachphilosophie im Mittelalter
(b, d, LA/S1)
Dominik Perler
VL (51005) |
18-20 Uhr |
UL 6, 1070 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Warum haben Wörter eine Bedeutung? Was ist die Bedeutung? Worauf
können wir mit Wörtern und ganzen Sätzen Bezug nehmen? Und
wie ist es zu erklären, dass einige Sätze wahr sind und andere
falsch? Diese Fragen wurden bereits im Mittelalter ausführlich
diskutiert und mithilfe subtiler sprachphilosophischer Theorien beantwortet.
Die Vorlesung verfolgt das Ziel, in die mittelalterlichen Debatten
einzuführen und einen Überblick über die wichtigsten
Theorieansätze von Augustinus über Petrus Abaelard bis zu Johannes
Duns Scotus und Wilhelm von Ockham zu geben. Vor allem drei Problembereiche
stehen dabei im Vordergrund: (1) die Semantik einzelner Termini, (2) die
Semantik und Syntax ganzer Sätze, (3) die pragmatische Dimension von
Sprache. Besondere Beachtung soll dabei der engen Verbindung von
Sprachphilosophie und Ontologie gewidmet werden. Die mittelalterlichen
Autoren versuchten nämlich anhand semantischer Analysen immer zu
klären, auf welche Arten von Gegenständen überhaupt Bezug
genommen werden kann. Im berühmten Universalienstreit, der anhand
ausgewählter klassischer Texte dargestellt und diskutiert werden soll,
stand diese Problematik im Mittelpunkt des Interesses.
Anmerkungen:
Die Teilnahme an der Vorlesung setzt keine besonderen Kenntnisse der
mittelalterlichen Philosophie voraus. Es werden auch keine Lateinkenntnisse
erwartet, jedoch ein regelmäßiger Besuch und eine Nachbereitung
des Vorlesungsstoffes. Am Anfang des Semesters werden ein Vorlesungsplan und
eine Literaturliste verteilt, die eine Vor- und Nachbereitung der einzelnen
Stunden ermöglichen. In der letzten Semesterwoche findet eine
Prüfung statt, die für die B.A.-Studierenden verpflichtend ist.
Aristoteles: Das Organon
(b, d, LA/S1)
Christof Rapp
VL (51006) |
14-16 Uhr |
UL 6, 3038/035 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Unter dem Titel ‚Organon’ wurden Aristoteles’ Schriften zur
Sprachphilosophie, Logik, Argumentations- und Wissenschaftstheorie
versammelt. In diesen Schriften wurden zahlreiche Grundbegriffe der
philosophischen Logik und Methodenlehre entwickelt: Satz, Gegensatz,
Prämisse, Schluss, Beweis, usw. Die antiken Herausgeber wollten mit dem
Ausdruck ‚Organon’ (Werkzeug) ausdrücken, dass diese
Schriften die Voraussetzung und die methodologischen Werkzeuge für das
Philosophieren formulieren. Im einzelnen gehören zum
‚Organon’ die Schriften ‚Kategorien’, ‚De
interpretatione’ (= Peri Hermeneias), ‚Erste Analytik’,
‚Zweite Analytik’, ‚Topik’ und ‚Sophistische
Widerlegung’. Die Vorlesung wird einen Überblick über die
Hauptlehren dieser Schriften geben.
Einführung in die Logik/ mit Tutorium (B.A.)
(a, LA/S1, S3)
Uwe Scheffler
VL (51007) |
12-14 Uhr |
UL 6, 3059 |
ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
In dieser Veranstaltung werden elementare Kenntnisse der Beweistheorie und
der Semantik der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik vermittelt:
formale Sprachen, Schlussregeln, logische Wahrheit. Historische Exkurse und
die Diskussion des philosophischen Hintergrundes erleichtern das
Verständnis.
Anmerkungen:
Der Besuch des Seminars, der Vorlesung und eines entsprechendes Tutorium
werden sinnvoller Weise im Zusammenhang absolviert.
Literatur:
Horst Wessel: Logik; Henning Franzen, Uwe Scheffler: Logik -
Kommentierte Aufgaben und Lösungen; Max Urchs: Klassische
Logik; Willard van Orman Quine: Grundzüge der Logik
Grundprobleme der normativen Ethik
(c, d, LA/S1)
Thomas Schmidt
VL (51008) |
14-16 Uhr |
UL 6, 3094/96 |
ab Do., 20.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Was sind bei der Beurteilung der moralischen Richtigkeit bzw. Falschheit von
Handlungen zu berücksichtigende Faktoren? Liegen sog.
‚Konsequentialisten’ mit ihrer Auffassung richtig, daß der
moralische Status einer Handlung ausschließlich vom Wert ihrer Folgen
abhängt, oder haben bei der moralischen Bewertung unseres Tuns auch
(oder gar ausschließlich) andere Gesichtspunkte eine Rolle zu spielen?
Wie läßt sich moralisch relevanten Faktoren in einer ethischen
Theorie angemessen Rechnung tragen? Besteht überhaupt begründbare
Hoffnung auf eine einsichtige und zugleich hinreichend aussagekräftige
ethische Theorie, oder wäre am Ende denjenigen zuzustimmen, die in der
Ethik die Suche nach etwas, was „Theorie” genannt zu werden
verdient, als fruchtlos ansehen? -- Die Auseinandersetzung mit Fragen dieser
Art und damit mit Grundproblemen der normativen Ethik steht im Zentrum dieser
Vorlesung.
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Seminare im Grundstudium
Platon: Der Staat
(b, c, d, LA/S1)
Klaus Corcilius
SE (51015) |
10-12 Uhr |
UL 6, 2014a |
ab Fr., 21.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
In diesem Proseminar wollen wir uns den Argumentationsgang des Dialogs
gemeinsam erarbeiten. Dafür ist es erforderlich, dass die Teilnehmer
den Text vorher in Gänze zur Kenntnis genommen haben.
Literatur:
Zur Unterstützung der auf das Seminar vorbereitenden Lektüre
empfehle ich den knappen Kommentar von Andreas Schubert (erschienen bei
UTB). Eine ausführliche Literaturliste wird am Anfang des Semesters zur
Verfügung gestellt.
Zur Theorie der Menschenrechte
(b, LA/S1)
Volker Gerhardt
SE (51017) |
14-16 Uhr |
UL 6, 1072 |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Das Menschenrecht ist eine genuine Erfindung der politischen Moderne, auch
wenn es seine Ursprünge im antiken Natur- und im neuzeitlichen
Vernunftrecht hat. Seine Pointe besteht in der Garantiefunktion für den
einzelnen Menschen, der in seiner natürlichen Existenz gesichert werden
soll, um seine Vernunft gebrauchen zu können. In dieser Funktion
ließ sich das Menschenrecht als Grundrecht verstehen, das dem
positiven Recht nicht mehr nur theoretisch vorgelagert ist, sondern selbst
positiviert werden kann. Erst dadurch wurde es möglich, den
demokratischen Rechtsstaat zu etablieren.
Das Proseminar befasst sich mit dem Umfang und mit der Begründung der
Menschenrechte, um anschließend zu fragen, wie es politisch
möglich ist, sie institutionell zu sichern.
Technische Kultur -- Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen Machbaren
(c, d, LA/S1, S2)
Dieter Graupner, Elke Graupner
SE (51018) |
10-12 Uhr |
I 110, 239 |
ab Mi., 26.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Wir wollen die Frage nach der Stellung des Menschen im Rahmen moderner
Technik- und Kulturgestaltung erörtern. Dabei geht es vor allem um die
technikhistorische und philosophisch-ethische Vielschichtigkeit des Aspekts
der Machbarkeit.
Technik ist von Anfang an darauf gerichtet, dem Menschen in seiner
Lebensgestaltung Erleichterungen zu bringen. Wo liegen Möglichkeiten
und Grenzen einer dominant technisch gestalteten Kultur heute? Kann sich
eine Ethik, die sich moderner Technik ‚verpflichtet’ fühlt,
allein auf die Bewertung des technisch Machbaren einschränken? Techne
als Erfahrung menschlicher Existenz impliziert von Anbeginn Werturteile
über Absichten und Resultate im technischen Handeln. Ein wesentliches
Kriterium dabei ist das der Machbarkeit. Jedoch ist der Machbarkeitsaspekt
sowohl technikhistorisch als auch in Blick auf philosophische Ethik
vielschichtig. Gleichsam ist gegenwärtig immer mehr die Frage nach der
Stellung des Menschen im Rahmen moderner Technik- und Kulturgestaltung ein
Diskussionsgegenstand.
Literatur:
Hubig, Christoph: Technologische Kultur, Leipzig 1997; Kemp, Peter:
Das Unersetzliche. Eine Technologie-Ethik, Berlin 1992
Was ist der Mensch? Fragen und Positionen der klassischen deutschen Philosophie
(c, d, LA/S1, S2)
Dieter Graupner, Elke Graupner
SE (51019) |
10-12 Uhr |
I 110, 239 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Auszüge aus Schriften von Fichte, Hegel, Herder und Kant bilden die
Grundlage dieses Seminars. Es soll ein klassisch philosophisches
Verständnis vom Menschen erarbeitet werden.
Die Fragen nach der Stellung des einzelnen und der ihm zukommenden
Würde spielen gegenwärtig eine immer größere Rolle bei
der Bewältigung der verschiedensten Alltagsaufgaben. Die durch die
explosiven Entwicklungen insbesondere in den Humanwissenschaften
eingetretenen Veränderungen verlangen häufig einen neuartigen
Umgang mit o. g. Problemen. Wesentliche philosophische Quellen und einige
Lösungsansätze liefern uns dafür die Philosophie der
Aufklärung und wesentliche Vertreter des Deutschen Idealismus. So sind
es Schriften von Fichte, Hegel, Herder und Kant, die uns heute noch immer
Orientierung geben bei der Beantwortung der Frage: Was ist der Mensch.
Literatur:
Fichte, Johann Gottlieb: Die Bestimmung des Menschen, Leipzig 1976;
Hegel, G. W. F.: Phänomenologie des Geistes, stw -- Werke, Band
3, Frankfurt am Main 1989; Herder, Johann Gottfried: Briefe zu
Beförderung der Humanität, Herders Werke in fünf
Bänden, fünfter Band, Berlin und Weimar 1978; Kant, Immanuel:
Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, stw - Werke Band VII,
Frankfurt am Main 1991. Oder andere Ausgaben.
Selbstorganisation
(b, c, LA/S1)
Marco Haase
SE (51020) |
12-14 Uhr |
UL 9, 210 |
ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Der Begriff der Selbstorganisation steht gemeinsam mit den Begriffen
Selbstbestimmung, Selbstgesetzgebung, Selbstverwaltung oder
Selbstverwirklichung im Mittelpunkt der neueren Staats- und
Sozialphilosophie. Er kann sowohl deskriptiv zur Erklärung, wie eine
gesellschaftliche Ordnung entsteht, als auch normativ zur Bestimmung, wie
das ideale menschliche Zusammenleben gestaltet sein soll, verstanden werden.
Er ist auf die Ordnung einzelner Gruppen, Gemeinschaften,
Körperschaften, Unternehmen oder Staaten anwendbar wie auch auf die
Menschheit im ganzen. Allerdings ist der Begriff nicht unproblematisch; denn
in einem sich selbst organisierenden Gefüge ist das Subjekt der
Organisation zugleich das Objekt, das erst organisiert werden soll. Dieses
Problem der Zirkularität teilt der sozialphilosophische Begriff der
Selbstorganisation mit dem Begriff des Lebendigen in der Naturphilosophie
und dem Begriff der Selbsterkenntnis in der Philosophie des Geistes. Anhand
von Texten von Aristoteles, Leibniz, Adam Smith, Kant, Hegel, Darwin,
Durkheim, Piaget, Hayek, Ernst Mayr, Maturana und Luhmann soll dieser
Problematik nachgegangen werden. Das Seminar dient zugleich als
Einführung in die Staats- und Sozialphilosophie. Smith, Adam}
Literatur:
Zu Beginn des Seminars wird ein Reader mit den zu besprechenden Texten als
Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Der Sinn des Lebens. Text zu einer unabweisbaren Frage
(c)
Guntolf Herzberg
SE (15021) |
8-10 Uhr |
UL 6, 2014a |
ab Fr., 21.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Seit altersher wird, besonders in persönlichen Krisen und
Unglücken, danach gefragt, was mir das gefährdete und
unverfügbare Leben -- noch oder überhaupt -- bedeutet. Viele
Philosophen haben dieser menschlichsten aller Fragen Abhandlungen gewidmet.
Das Seminar geht im historischen Teil den Antworten ausgewählter Denker
wie Seneca, Montaigne, Fichte, Schopenhauer, Nietzsche, dem einzigen
deutschen Nobelpreisträger unter den Philosophen und anderer bis zum
Ende des Zweiten Weltkrieges nach. Im systematischen Teil behandelt es die
Fragen und Denkansätze zeitgenössischer Philosophen zur
Sinnproblematik, um ohne vorgegebene Antworten die je eigenen wesentlichen
Gesichtspunkte reflektieren zu können und darin das einzige Leben, das
man hat, in der Lage ist so zu gestalten, daß es auch in
Gefährdungen und Unglücken angenommen wird -- eben als
sinnerfülltes Leben.
Lockes Sprachtheorie
(b)
Martin Lenz
SE (51022) |
14-16 Uhr |
I 110, 239 |
ab Do., 20.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
John Locke (1632-1704) gilt als einer der einflußreichsten Philosophen
der Neuzeit. Gleichwohl ist seiner Theorie der Sprache, deren Ausarbeitung
er im Essay Concerning Human Understanding das gesamte dritte Buch gewidmet
hat, bislang nur geringe Beachtung geschenkt worden, da sie auf der geradezu
solipsistisch anmutenden semantischen These zu fußen scheint, daß
Wörter primär die Ideen im Geist des Sprechenden bezeichnen. In der
Tat ergibt sich aus dieser Annahme ein ganzes Bündel an Problemen, denen
im Seminar nachzugehen ist. Im Ausgang von Lockes Text soll seine
Sprachtheorie im Abgleich mit den Quellen, auf die er rekurriert,
rekonstruiert und im Hinblick auf kritische Einwände von seiten der
gegenwärtigen Sprachphilosophie bewertet werden. Mit diesem Vorgehen
ist das Ziel verbunden, die Sprachtheorie von ihren epistemologischen und
metaphysischen Voraussetzungen her einsichtig zu machen.
Literatur:
Als Textgrundlage kann jede ungekürzte englischsprachige Ausgabe des
Essay dienen.
Logik -- Grundkurs (Magister)
(a)
Ingolf Max
SE (51023) |
8-10 Uhr |
UL 6, 1072 |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Das Seminar vermittelt elementare Kenntnisse der klassischen Aussagen- und
Quantorenlogik, die für das Studium der Philosophie -- insbesondere
für die Analyse argumentativer Strukturen -- unentbehrlich sind. Einen
Schwerpunkt werden dabei die Beziehungen zwischen formaler und
natürlicher Sprache bilden. Es erfolgt eine ausführliche
Diskussion von Formalisierungen umgangssprachlicher Aussagesätze und
Schlüsse. Das System des natürlichen Schließens und andere
effektive (vor allem semantische) Beweismittel werden vorgestellt, mit denen
Sie selbständig sowohl formale als auch natürlichsprachliche
Argumentationen auf ihre logische Folgerichtigkeit hin überprüfen
können.
Anmerkungen:
Bis zum 31.03.2006 wird unter
http://amor.cms.hu-berlin.de/~maxingol/kl2006/
eine Seite eingerichtet, die weitere Informationen bzw. Unterlagen zum
Seminar bereitstellt. Im Zusammenhang mit dieser Lehrveranstaltung werden
Übungszettel ausgegeben, die im begleitenden Tutorium besprochen
werden. Eine 90-minütige Klausur (obligatorischer Leistungsnachweis) am
25. Juli 2006 beendet diesen Kurs.
Literatur:
Beckermann, Ansgar: Einführung in die Logik, Berlin/New York
(Walter de Gruyter) 1997, Zweite, neu bearbeitete und erweiterte Auflage
2003; Bucher, Theodor G.: Einführung in die angewandte Logik,
Berlin/New York (Göschen 2231) 1998; Copi, Irving: Einführung
in die Logik, München (UTB 2031) 1998; Franzen, H. & U. Scheffler:
Logik. Kommentierte Aufgaben und Lösungen, Berlin (Logos
Verlag) 2000; Lampert, Tim: Logik mit Übungen,
http://www.philoscience.unibe.ch/lehre/event?id=13; Quine, Willard van
Orman: Grundzüge der Logik, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1974
(suhrkamp taschenbuch wissenschaft 65); Savigny, Eike von: Grundkurs im
logischen Schließen, Göttingen (Vandenhoeck 1504) 1984;
Tetens, Holm: Philosophisches Argumentieren. Eine Einführung,
München 2004 (becksche reihe 1607); Wessel, Horst: Logik,
Berlin: Logos Verlag 1998; Zoglauer, Thomas: Einführung in die
formale Logik für Philosophen, Göttingen: Vandenhoeck &
Ruprecht 1997 (UTB 1999)
George Berkeley’s A Treatise concerning the Principles of Human Knowledge
(b, d, LA/S1)
Eric Oberheim
SE (51025) |
10-12 Uhr |
I 110, 239 |
ab Fr., 28.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
George Berkeley is the founder of the idealist tradition in philosophy. In
his Principles of Human Knowledge, Berkeley claims that physical things
consist of nothing but ideas, and so do not exist outside the mind. He
argues vigorously that once we correct our understanding of the physical, we
can find a new proof of the existence of God, refute sceptical attacks on
knowledge, and resolve many difficulties and paradoxes raised by the advance
of science. In his introductory seminar we will read and discuss this
philosophical classic.
Anmerkungen:
The discussion will be held in English.
Literatur:
George Berkeley: A Treatise Concerning the Principles of Human
Knowledge, herausgegeben von J. Dancy, Oxford University Press, 1998
Bedeutungstheorien im Mittelalter (Übung zur VL)
(b)
Dominik Perler
SE (51027) |
16-18 Uhr |
UL 6, 3038/035 |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. ab dem 2.5.06 in der Mohrenstr. 40, 114 |
Kommentar:
Dieses Proseminar, das als Begleitveranstaltung zur Vorlesung
„Sprachphilosophie im Mittelalter” (Montag, 18-20 Uhr)
konzipiert ist, soll anhand ausgewählter Texte in Bedeutungstheorien
des 13. und 14. Jahrhunderts einführen. Das Schwergewicht liegt auf
Texten der terministischen und der nominalistischen Sprachphilosophie
(Petrus Hispanus, Wilhelm von Ockham). Einige Kerntexte sollen im Proseminar
im Original gelesen und interpretiert werden. Daher werden von allen
Teilnehmerinnen und Teilnehmern Lateinkenntnisse erwartet, jedoch keine
Spezialkenntnisse des Mittellateinischen. Ziel der Veranstaltung ist es, zum
einen das philosophiehistorische und philologische Handwerk im Umgang mit
mittelalterlichen Quellen zu lernen, zum anderen aber auch ein
systematisches Verständnis der in diesen Quellen diskutierten Probleme
zu gewinnen.
Anmerkungen:
Von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird eine aktive Teilnahme in Form
von selbständig vorbereiteten Übersetzungen und Kurzreferaten
erwartet. Besondere sprachphilosophische Kenntnisse sind nicht erforderlich.
Literatur:
Ashworth, E. J.: Language and Logic, in: A. S. McGrade (Hrsg.):
The Cambridge Companion to Medieval Philosophy, Cambridge 2003,
73-96; Kretzmann, N. & Stump, E.: The Cambridge Translations of Medieval
Philosophical Texts, vol. 1: Logic and the Philosophy of Language,
Cambridge 1988; Panaccio, C.: Semantics and Mental Language, in: P.
V. Spade (Hrsg.): The Cambridge Companion to Ockham, Cambridge 1999,
53-75; Rosier, I.: La parole comme acte. Sur la grammaire et la
sémantique au XIIIe siècle, Paris 1994
Einführung in die Logik (B.A.)
(a, LA/S1, S3)
Uwe Scheffler
SE (51028) |
8-10 Uhr |
UL 6, 3059 |
ab Do., 20.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
In dieser Veranstaltung werden elementare Kenntnisse der Beweistheorie und
der Semantik der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik vermittelt:
formale Sprachen, Schlussregeln, logische Wahrheit. Historische Exkurse und
die Diskussion des philosophischen Hintergrundes erleichtern das
Verständnis.
Anmerkungen:
Der Besuch des Seminars, der Vorlesung und eines entsprechendes Tutorium
werden sinnvoller Weise im Zusammenhang absolviert.
Literatur:
Wessel, Horst: Logik; Henning Franzen, Uwe Scheffler: Logik -
Kommentierte Aufgaben und Lösungen; Max Urchs: Klassische
Logik; Willard van Orman Quine: Grundzüge der Logik
Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus
(a, b, d, LA/S1)
Uwe Scheffler, Ulrich Schlösser
SE (51029) |
14-16 Uhr |
UL 6, 1072 |
ab Do., 20.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Lektüre von Wittgensteins
faszinierendem, aber auch dunklem Frühwerk. Dabei sollen die
Unterscheidung zwischen dem, was gesagt werden kann und dem, was sich nur
zeigen kann, Wittgensteins Ringen um die Form des Satzes und die Frage nach
der Bestimmtheit des Sinnes eben so sehr zur Sprache kommen wie die
Bemerkungen über den Status der Mathematik, der Philosophie und der
Mystik. Und schließlich wird auch zu fragen sein, wie denn
Wittgensteins Traktat als philosophische Theorie selbst möglich ist.
Anmerkungen:
Die Interessenten werden gebeten, schon in den Semesterferien mit einer
intensiven Auseinandersetzung mit Wittgensteins Text zu beginnen.
Der Utilitarismus
(c, d, LA/S1)
Thomas Schmidt
SE (51030) |
14-16 Uhr |
UL 6, 3086 |
ab Fr., 21.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Moralisch richtig ist diejenige Handlung, deren Folgen mit Blick auf das
Wohlergehen der von diesen Folgen Betroffenen optimal ist. So, oder so
ähnlich, dachten und denken Utilitaristen. In diesem Seminar werden wir
diskutieren, wie diese Grundüberzeugung zu einer moralphilosophischen
Theorie ausgebaut werden kann, welchen Schwierigkeiten der Utilitarismus
ausgesetzt ist und welche Ressourcen er hat, um gegen Einwände
verteidigt werden zu können. Hierbei werden wir uns mit klassischen
Texten zum Utilitarismus -- insbesondere mit J. S. Mills Schrift
Utilitarianism -- sowie mit einigen neueren Arbeiten zum Thema
beschäftigen.
Literatur:
Die Seminarliteratur steht ab Semesteranfang in einem Seminarapparat und als
Reader zur Verfügung. -- Zur Anschaffung empfiehlt sich eine Ausgabe
von J. S. Mills Utilitarismus-Schrift (engl.: Utilitarianism, hg.
von R. Crisp, Oxford University Press 1998; dt. Der Utilitarismus,
Stuttgart: Reclam 1976).
Philosophie der Wahrnehmung, Theorien, Argumente und Modelle
(b, d, LA/S2)
Mirjana Surbeck-Vrhunc
SE (51031) |
14-16 Uhr |
I 110, 239 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Obwohl uns unsere Wahrnehmungen als selbstverständliche Gewissheiten
gegenwärtig sind und auch die Rede von unserer Wahrnehmung zu den
alltäglichen Üblichkeiten unseres Selbst- und
Weltverständnisses gehört, stellt ein reflektierter Begriff der
Wahrnehmung ein zentrales philosophisches Problem dar. Dieses ergibt sich
aus der Erkenntnis, dass unsere Wahrnehmung eine Leistung ist, die eine
Geschichte hat und damit auch an der Kontingenz historischer Entwicklungen
teilhat. Die Philosophie der Wahrnehmung hat immer wieder versucht, ein
Verständnis der Wahrnehmung zu entwickeln, in dem diese Kontingenz --
und damit auch die mögliche Täuschung -- unseres Wahrnehmens und
dessen Anspruch auf Verlässlichkeit zusammen gedacht werden
können. Im Seminar werden verschiedene Modelle und
Wahrnehmungstheorien, angefangen von der Verlässlichkeit der
Wahrnehmung in der Selbstreflexion auf das Bewusstsein bis zur Natur der
kognitiven Prozesse, behandelt werden.
Ontologie von Lebewesen und biologischen Arten
(b)
Georg Toepfer
SE (51033) |
14-16 Uhr |
I 110, 239 |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Lebewesen gelten in ontologischer Hinsicht als eigene Kategorie. Sie sind --
oder haben zumindest -- materielle Körper und ähneln damit den
leblosen Gegenständen (den „Dingen”). Sie werden von diesen
aber als „Wesen”, die tätig sind, unterschieden. Ontologisch
bilden Lebewesen daher zwar dauernde Gegenstände
(„Kontinuanten”), d.h. Entitäten, die keine zeitlichen
Teile aufweisen, sondern zu jedem Zeitpunkt ihrer Existenz ganz da sind;
andererseits sind Lebewesen aber doch durch ihre charakteristischen
Tätigkeiten bestimmt. Diese Aktivitäten (z.B. Entwicklung,
Ernährung, Schutz, Fortpflanzung) können die Lebewesen nicht alle
gleichzeitig entfalten, sie bilden aber doch erst in ihrer Gesamtheit ihr
Leben. Weil also das Transitorische der Zustände (der
„Fluss”) für das Leben grundlegend ist -- dies manifestiert
sich auch in dem beständigen Austausch der Materie, aus der ein
Lebewesen sich zusammensetzt (sein Körper befindet sich in einem
„Fließgleichgewicht”) --, weist die Existenzweise der
Lebewesen auch Momente eines Prozesses oder eines Vorkommnisses auf.
Über die Existenz eines einzelnen Individuums hinausgehend, führt
das Prozesshafte des Lebens über Ereignisse der Fortpflanzung zur
Erzeugung einer Menge von Individuen einer Art, die ontologisch als eine
Klasse von Gegenständen gelten kann - weil biologische Arten aber
raum-zeitliche Einheiten mit konkreten Grenzen darstellen, werden sie von
anderer Seite ontologisch als Individuen angesehen.
Das Seminar führt in die allgemeinen Konzepte der Ontologie ein und
versucht, anhand aktueller Literatur, eine Klärung der ontologischen
Kategorie des Lebewesens und der biologischen Art herbeizuführen.
Literatur:
Runggaldier, E. & Kanzian, C.: Grundprobleme der analytischen
Ontologie, Paderborn 1998; Schark, M.: Lebewesen versus Dinge. Eine
metaphysische Studie, Berlin 2005; Stamos, D. N.: The Species
Problem. Biological Species, Ontology, and the Metaphysics of Biology,
Lanham 2003; Wilson, J.: Biological Individuality. The Identity and
Persistence of Living Entities, Cambridge 1999
Aristoteles, Erste Analytik
(b, d, LA/S3)
Tim Wagner
SE (51034) |
8-10 Uhr |
UL 6, 2014a |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
In der ‚Ersten Analytik’ untersucht Aristoteles die logische
Gültigkeit von deduktiven Argumenten, in denen aus zwei einfach
strukturierten Sätzen, den Prämissen, auf einen anderen Satz, die
Konklusion, geschlossen wird. Zum Beispiel ergibt sich aus: (1) „Alle
Menschen sind sterblich” und (2) „Alle Philosophen sind
Menschen” mit Notwendigkeit die Konklusion: (K) „Alle
Philosophen sind sterblich”. Bei der Analyse derartiger Argumente
verwendet Aristoteles anstelle konkreter Terme wie „Mensch” oder
„sterblich” Buchstaben als logische Variablen. Indem so von der
inhaltlichen Seite der Argumente abstrahiert wird, kann mit Hilfe von
Ableitungs- und Umformungsregeln gezeigt werden, welche Schlussformen
logisch gültig sind. Das Seminar wird sich vor allem auf die ersten
acht Kapitel der Schrift konzentrieren, in denen die so genannte
assertorische Syllogistik entwickelt wird. Ausgehend von einer
gründlichen Lektüre des Textes sollen auch neuere Interpretationen
und Rekonstruktionsversuche diskutiert werden.
Anmerkungen:
Eine deutsche Übersetzung wird zu Beginn des Seminars ausgegeben. Logik-
und Griechischkenntnisse sind hilfreich, werden aber nicht vorausgesetzt.
Literatur:
Ross, W. D.: Aristotle’s Prior and Posterior Analytics,
Oxford 1949 (ND 2001); Smith, R.: Aristotle, Prior Analytics,
Indianapolis 1989; Łukasiewicz, J.: Aristotle’s Syllogistic
from the Standpoint of Modern Formal Logic, Oxford 21957;
Patzig, G.: Die aristotelische Syllogistik, Göttingen
31969; Corcoran, J. (Hrsg.): Ancient Logic and Its Modern
Interpretations, Dordrecht 1974
Lektüreübung zu Aristoteles ,ton meta ta physika iota’
(b, d, LA/S1)
Tim Wagner
SE (51035) |
10-12 Uhr |
I 110, 239 |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Die Übung dient der vertieften Lektüre des mit dem Buchstaben
Iôta bezeichneten zehnten Buches der Aristotelischen
‚Metaphysik’ im Original.
Anmerkungen:
Teilnahmevoraussetzungen sind gute Griechischkenntnisse und persönliche
Anmeldung vor Semesterbeginn.
Literatur:
Aristotle’s Metaphysics. A revised text with introduction and
commentary by W.D. Ross, Oxford 1924 (ND 1997);
Aristotelis Metaphysica, rec. brevique adnotatione critica instruxit W.
Jaeger, Oxford 1957
Eine Einführung in die Philosophie des Geistes
(b, LA/S1)
Markus Wild
SE (51036) |
16-18 Uhr |
I 110, 241 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Im Zentrum der Philosophie des Geistes stehen die Begriffe
„Bewusstsein”, „Intentionalität” und das
sogenannte „Leib-Seele-Problem” (eigentlich gleich mehrere
Probleme). In diesem Proseminar -- das sich an Anfängerinnen und
Anfänger richtet -- sollen die zentralen Begriffe und das manchmal
etwas eigenartige Vokabular der Philosophie des Geistes erörtert,
wichtige Probleme vorgestellt und Lösungsansätze dazu diskutiert
werden. Leitend ist dabei die gemeinsame Lektüre von Aufsätzen des
britischen Philosophen Tim Crane:
http://www.homepages.ucl.ac.uk/~uctydtc/
Diese Aufsätze liegen in deutschen Übersetzungen vor. Einige
Texte werden wir jedoch auch auf Englisch lesen, insbesondere Auszüge
aus Cranes Buch Elements of the Mind (Oxford University Press 2001). Von den
Teilnehmern erwarte ich regelmäßige Teilnahme, seriöse
Vorbereitung und die Bereitschaft, eigene Überlegungen mündlich
oder schriftlich den anderen vorzustellen.
Literatur:
Wer sich gerne vorher ein Bild über die Philosophie des Geistes machen
will, der kann das z.B. hier tun:
Beckermann, Ansgar: Analytische Einführung in die Philosophie des
Geistes, Berlin: Walter de Gruyter 1999, S. 1-19; Lanz, Peter: Vom
Begriff des Geistes zur Neurophilosophie: Das Leib-Seele-Problem in der
angelsächsischen Philosophie des Geistes von 1949 bis 1987, in: A.
Hügli (Hrsg.): Philosophie im Zwanzigsten Jahrhundert, Bd. 2,
Reinbek: Rowohlt 1993
Der moralische Kontraktualismus
(b, LA/S1)
Héctor Wittwer
SE (51038) |
14-16 Uhr |
I 110, 241 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Der Grundgedanke des moralischen Kontraktualismus besagt, dass sich
moralische Normen durch die Annahme eines fiktiven Vertrags zwischen den
moralischen Subjekten begründen lassen. In der Regel wird dabei
außerdem vorausgesetzt, dass die Akteure vernünftigerweise
bestrebt sind, langfristig ihren eigenen Nutzen zu maximieren. Das
ehrgeizige Projekt des moralischen Kontraktualismus besteht also darin, die
Geltung moralischer Regeln auf nicht-moralische Gründe
zurückzuführen. -- Im Seminar werden wir uns mit drei
einflussreichen zeitgenössischen Vertretern dieser Theorie
beschäftigen: David Gauthier, Thomas Scanlon und Peter Stemmer.
Texte:
Gauthier, David: Morals by Agreement, Oxford 1986; Scanlon, Thomas
M.: What we owe to each other, Cambridge 1999; Stemmer, Peter:
Handeln zugunsten anderer: Eine moralphilosophische Untersuchung,
Berlin 2000
Stoische Dialektik
(a, b, d, LA/S3)
Roland Wittwer
SE (51039) |
10-12 Uhr |
I 110, 241 |
ab Do., 20.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Die stoische Dialektik ist die am weitesten entwickelte Logik der Antike und
hat viele gemeinsame Züge mit der modernen Aussagenlogik. Ihre
Vorzüge waren in hellenistischer Zeit allseits bekannt. Sogar die
Götter hätten -- so hiess es -- die stoische Logik gewählt,
wären sie auf eine Logik angewiesen gewesen. Dennoch geriet sie --
anders als die Aristotelische Prädikatenlogik -- in der Folgezeit
beinahe vollständig in Vergessenheit. Erst im Zuge der Entwicklung der
modernen Aussagenlogik im 20. Jh. wurde ihr wieder die ihr gebührende
Würdigung zuteil.
Ziel dieser Veranstaltung ist es zunächst, die wichtigsten Teile der
Stoischen Dialektik aus dem weit verstreuten Quellenmaterial möglichst
akkurat zu rekonstruieren und ihren Stellenwert in der Stoischen Philosophie
insgesamt zu bestimmen. In einem zweiten Teil wird es darum gehen, die so
rekonstruierte Lehre mit verschiedenen Varianten der modernen Logik zu
kontrastieren und zu evaluieren.
Literatur:
Frede, Michael: Die Stoische Logik, Göttingen 1974;
Hülser, Karlheinz: Die Fragmente zur Dialektik der Stoiker, 4
Bde., Stuttgart-Bad Cannstatt 1986/7; Bobzien, Susanne: Logic, The
Stoics, in: K. Algra et al. (Hrsg.): The Cambridge History of
Hellenistic Philosophy, Cambridge 1999, 92-157
Das Problem der Induktion vom Hume bis heute
(a, b, d, LA/S3)
Roland Wittwer
SE (51040) |
14-16 Uhr |
I 110, 241 |
ab Do., 20.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Die Beobachtung, dass eine Eigenschaft Gegenständen einer bestimmten Art
bisher in allen beobachteten Fällen zukam, nehmen wir oft zum Anlass
für die Behauptung, dass andere, bisher noch nicht beobachtete
Gegenstände dieser Art oder gar alle Gegenstände dieser Art diese
Eigenschaft haben. So gehen wir etwa aufgrund der Beobachtung, dass bisher,
so weit wir wissen, alle Menschen sterblich waren, davon aus, dass auch wir,
ja, dass alle Menschen sterblich sind. Dass wir so schliessen, ist
unstrittig, die Frage ist nur, mit welchem Recht.
Ziel der Veranstaltung ist eine systematische Auseinandersetzung mit dem
Problem, das die Rechtfertigung von Schlüssen dieser Art aufgibt. Dabei
werden im ersten Teil des Seminars das klassische Argument von David Hume
gegen die Möglichkeit einer Rechtfertigung vorgestellt und die
wichtigsten Antworten darauf kritisch diskutiert. Ein zweiter Teil widmet
sich neueren Formulierungen ähnlicher Probleme und der daran
anschliessenden zeitgenössischen Literatur.
Literatur:
Es wird ein Reader zu Verfügung gestellt.
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Projekttutorien (kein Leistungsnachweis möglich!)
Die „Philosophie der Befreiung” in Lateinamerika II
Melanie Bogisch, Eduardo Muratta Bunsen
SE (51041) |
12-14 Uhr |
I 110, 241 |
ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Das Projekt ist die Fortsetzung der im letzten Semester begonnenen
Veranstaltung über das Thema der Denkrichtungen in Lateinamerika. Es
werden neu übersetzte Texte von Leopoldo Zea (Mexico), Enrique Dussel
(Argentinien) und vor allem Augusto Salazar Bondy (Peru) bearbeitet.
Erkenntnisse aus dem letzten Semester, unter anderem die Theorie der
Abhängigkeit und Domination Lateinamerikas von den logozentrischen
Denkrichtungen, werden vertieft. Nichtsdestotrotz sind neue Teilnehmer sehr
herzlich willkommen.
Anmerkungen:
Spanischkenntnisse sind wünschenswert, aber nicht Voraussetzung.
Literatur:
Ein Reader steht zu Beginn des Semesters bereit.
Kritisches Philosophieren in der DDR und BRD nach 1945 im Vergleich
Franziska Dübgen, Uwe Lorenz
SE (51042) |
18-20 Uhr |
Offene Uni, Philipstr. 13 |
Erste Sitzung: 20. April, 12 Uhr, I 110, R.239 16.00 - 18.00 Uhr |
Kommentar:
Inwiefern haben zwei unterschiedliche Gesellschaftssysteme - mit ihren materiellen, historischen und
kulturellen Voraussetzungen - andere oder auch ähnliche Perspektiven auf philosophische Fragen entwickelt?
Bezogen sich Theoretiker aus Ost und West auf fruchtbare oder auch abgrenzende Weise aufeinander? Wie glichen oder
unterschieden sich "Sozialkritik", "Utopie" und "Widerstand" in den beiden Gesellschaftsystemen?
Diesen und anderen Fragenstellungen möchten wir im zweiten Teil unserers studentischen Projektutoriums zu
"Philosophieren in der DDR" nachgehen. Zwar möchten wir die Beschäftigung mit Autoren aus der DDR fortsetzen,
sie aber diesmal im Vergleich zu PhilosophInnen des "westlichen Marxismus" und mit Blick auf konkrete Fragestellungen
lesen. Die Auswahl der Texte zu einzelnen Themenkomplexen findet in Kleingruppen während der Semesterferien statt, die
sich am Ende des letzten Semesters gebildet haben. Neue TeilnehmerInnen sind jedoch herzlich eingeladen, im kommenden
Semester mitzuwirken. Als Schwerpunkte haben wir folgende Themen geplant: Feminismus im Ost-West Vergleich, Systemtheorie
(N. Luhmann und G. Klaus), Entfremdung (Debatten um Menschenbilder und Bedürfnisstrukturen), Ideologiekritik und die
"Asiatische Produktionsweise" (R. Bahro und R. Dutschke). Zu diesen Themenbereichen möchten wir Texte von Autoren wie
Ina Merkel, J. Habermas, H. Marcuse, R. Dutschke, R. Bahro, Luhmann und weiteren diskutieren. Die gemeinsame Erstellung
eines Semesterplans und eine Vorstellung des bisherigen Projekttutoriums finden in der ersten Sitzung statt.
Literatur:
Clemens Burrichter: Ein Frühling der Philosophie -- DDR-Philosophie
in der ,Aufbauphase’ (Paderborn, 1984); Norbert Kapferer: Das
Feindbild marxistisch-leninistischer Philosophie in der DDR: 1945-88
(Darmstadt, 1990); Norbert Kapferer: Innenansichten ostdeutscher
Philosophen (Darmstadt, 1994); Peter Pastnernaak: Eine nachholende
Debatte. Der Philosophenstreit 1996/97, Hochschule Ost 1996
Die Ordnung des Wissens: Information - Macht - Gender
D. Schulz, S. Palacsik
|
12-14 Uhr |
Relais, Monbijoustr.3, großer Seminarraum-1.Etage |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Die Idee von Wissen und Wissenschaft ist ambivalent - beide tragen sowohl zur
Emanzipation, als auch zur Festigung und Legitimation von Herrschaft bei. Die
kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Wissen/-schaft, Macht und
Geschlecht hat seit jeher die Frauen- und Geschlechterforschung beschäftigt. Eine
wichtige Erkenntnis hierbei war und ist die Tatsache, dass Formen und Ergebnisse von
Wissen durch gesellschaftliche Strukturen geprägt sind und diese wiederum selbst
prägen.
Eine Dimension in der Auseinandersetzung um Wissen und Macht stellt seine
Hierarchisierung innerhalb der Wissenschaftslandschaft dar und wie diese durch
bestimmte Standardisierungen repräsentiert wird. Die Bibliotheks- und
Informationswissenschaft spielt bei der Strukturierung und Organisation von Wissen
und Information im digitalen Informationszeitalter eine wesentliche Rolle.
Die kritische Befragung des Wissenskanons der Bibliotheks- und Informationswissenschaft
aus transdisziplinärer Perspektive ist Thema des auf zwei Semester
angelegten Projekttutoriums. Basis der Analyse wird die Kategorie Geschlecht unter
Einbeziehung anderer Strukturkategorien sein.
Im ersten Semester werden wir uns mit den Entstehungsbedingungen und dem
Zugang zu Bibliotheken und Information beschäftigen. Ein weiterer Schwerpunkt
werden Benennungs- und Bezeichnungspraxen, die wir mit sprachkritischen Ansätzen
untersuchen wollen, sein. Im zweiten Semester werden gewonnene Erkenntnisse und
Ergebnisse in gemeinsamer Arbeit, durch die Erstellung eines Gender-Wikis,
praktisch umgesetzt werden.
Anmerkungen:
Mathematik & Text
Franziska Gilbert; Birte Wolmeyer
|
2 SWS SE als Blockseminar; 3x: Freitagabend, Samstag tagsüber |
OUBS Berlins, Berlin Mitte |
Vorbesprechung Do 20.04.2006, 13 15 Uhr, RUD 25, 1.114, HU Adlershof |
Kommentar:
Im Projekttutorium werden mathematische Texte auf der Textebene untersucht. Ziel ist es, auf Grundlage von Lektüre und
eigenem Schreiben Kriterien für das Verfassen lesefreundlicher mathematischer Texte aufzustellen. Literaturwissenschaftliche
und philosophische Grundlagen der Textrezeption werden wir gemeinsam erlernen, um sie in die Kriterienaufstellung zu
integrieren. In einem Workshop werden wir Prozesse des Schreibens kennen lernen. Wir freuen uns auf Interessierte und
Anregungen.
Anmerkungen:
Sprechstunden: nach Vereinbarung. Email: mathetext@gmx.de,
Franzi: 030 - 212 38 139, Birte: 030 - 890 900 89.
Literatur:
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Lehrangebot für Studierende im B.A.
Modul "Logik"
|
Vorlesungen (2) mit Tutorium (4) |
Seminar (6) |
Scheffler, Uwe:
Einführung in die Logik mit Tutorium |
Scheffler, Uwe:
Einführung in die Logik
|
Die Module für Theoretische und Praktische Philosophie im
Bachelor Basisstudium bestehen aus einer Vorlesung, einem Tutorium zur Vorlesung
und einem Proseminar. Ein Modul Vorlesung/Proseminar kann aus den unten
aufgeführten Lehrangeboten frei zusammengestellt werden.
Vorlesungen und Proseminare, die sich thematisch in besonderer Weise
ergänzen und sich deshalb zur Kombination eignen, sind mit
einem oder mehreren Sternchen ("*") gekennzeichnet. Diese
Kennzeichnung soll in der Orientierung für die Zusammenstellung des Moduls
helfen.
Modul "Theoretische Philosophie"
|
Vorlesungen (2) mit Tutorium (4) |
Seminare im Basisstudium (6) |
* Gerhard, Volker:
Universalität. Der Sinn des Sinns. Zu einer Theorie des Erkennens und Handelns
** Hortsmann, Rolf-Peter:
Kant und der Deutsche Idealismus II (Fichte, Schelling u.a.)
Müller,
Olaf: Zeit
**** Perler, Dominik:
Sprachphilosophie im Mittelalter
***** Rapp, Christof:
Aristoteles: Das Organon |
** Emundts, Dina:
Die Anfänge des deutschen Idealismus
Haase, Marco:
Selbstorganisation
Lenz, Martin:
Lockes Sprachtheorie
*
Müller, Olaf: Gottlob Frege
Oberheim, Eric:
George Berkeley's A Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge
Oberheim, Eric:
Theorie, Experiment und Realität
**** Perler, Dominik:
Bedeutungstheorien im Mittelalter (Übung zur VL)
Schlösser,
Ulrich; Scheffler, Uwe: Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus
Surbeck-Vrhunc,
Mirjana: Philosophie der Wahrnehmung: Theorien, Argumente und Modelle
Toepfer, Georg: Ontologie von Lebewesen und natürlichen Arten
***** Wagner, Tim:
Aristoteles, Erste Analytik
Wagner, Tim:
Lektüreübung zu Aristoteles 'ton meta ta physika iota'
Wild, Markus:
Eine Einführung in die Philosophie des Geistes
Wild, Markus; Hallacker, Anja:
Atome, Gott, die Seele und das Mikroskop: Die Naturphilosophie von Margaret Cavendish (1623-1673) und Anne Conway (1631-1679)
Wittwer, Roland:
Stoische Dialektik
Wittwer, Roland:
Das Induktionsproblem von Hume bis heute |
Modul "Praktische Philosophie"
|
Vorlesungen (2) mit Tutorium (4) |
Seminare im Basisstudium (6) |
* Heise, Jens:
Einführung in die interkulturelle Philosophie
** Schmidt, Thomas:
Grundprobleme der normativen Ethik |
Corcilius Klaus:
Platon: Der Staat
Gerhard, Volker:
Zur Theorie der Menschenrechte
Graupner, Dieter; Graupner, Elke:
Technische Kultur - Möglichkeiten und Grenzen den menschlichen Machbaren
Graupner, Dieter; Graupner, Elke:
Was ist der Mensch? Fragen und Positionen der klassischen deutschen Philosophie
Herzberg,Guntolf:
Der Sinn des Lebens. Texte zu einer unabweisbaren Frage
** Schmidt, Thomas:
Der Utilitarismus
*Surbeck-Vrhunc, Mirjana:
Kulturelle Identität und Individuation. Zum Verhältnis vom Selbst und Anderssein
Wittwer,Héctor:
Der moralische Kontraktualismus
|
B.A.-Vertiefungsstudium
Voraussetzung für das Studium von Modulen des B.A.-Vertiefungsstudiums ist der Abschluss des Basisstudiums, der durch eine
vom Prüfungsamt des Instituts für Philosophie ausgestellte Bescheinigung nachzuweisen ist.
Im Vertiefungsstudium werden die in dem Basisstudium erworbenen Kenntnisse der grundlegenden Probleme und Methoden des Fachs
durch die Wahl zweier Thematischer Schwerpunkte vertieft.
Folgende Thematische Schwerpunkte stehen zur Auswahl:
A) Theoretische Philosophie
B) Praktische Philosophie
C) Logik und Sprachphilosophie
D) Philosophische Anthropologie/Kulturphilosophie
E) Naturphilosophie/Wissenschaftstheorie
Die Module Thematischer Schwerpunkt I und Thematischer Schwerpunkt II beinhalten jeweils eine Vorlesung und ein
Hauptseminar zu einem Schwerpunkt.
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Seminare im Hauptstudium
Kants transzendentale Logik und ihre Kritiker I: Johann August Eberhard (1739-1809)
(b, LA/S3)
Steffen Dietzsch
SE (51050) |
8-10 Uhr |
I 110, 239 |
ab Do., 20.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Kants neuer Begriff einer transzendentalen Logik, mit dem er -- seit 1781 --
die theoretische Philosophie generell neu zu begründen gedachte, wurde
von vielen seiner Zeitgenossen lange in seinen kritischen wie konstitutiven
Dimensionen übersehen bzw. nur ‚reduktionistisch’
verstanden. -- Vor allem der aufklärerische Theologe und Philosoph
Eberhard (1739-1809) hat nachhaltig rationalistische Vorurteile gegen die
‚Revolution der Denkungsart’ Immanuel Kants verbreiten
können, wodurch Kants polemischer (und ironischer) Sinn
öffentlichkeitswirksam wurde.
Diese philosophische Kontroverse brachte es aber schließlich mit sich,
dass sich die Neue Kritische Philosophie endgültig aus der
theoretisch-begrifflichen Reichweite der Leibniz-Wolffschen Schulphilosophie
entfernen konnte.
Texte:
M. Lauschke u. M. Zahn (Hrsg.): Immanuel Kant: Der Streit mit Johann
August Eberhard, Hamburg: Meiner 1998 (Phil. Bibl. 481)
Literatur:
Henry E. Allison: The Kant-Eberhard-Controversy, Balt./London 1973;
Manfred Gawlina: Das Medusenhaupt der Kritik, Berlin/N.Y. 1996
The Meaning of Meaning. Neuere Überlegungen zu Sinn und Bedeutung
(b, c, LA/S1)
Volker Gerhardt
SE (51052) |
18-20 Uhr |
UL 6, 3086 |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
The Meaning of Meaning ist der Titel eines viel gelesenen Buches, das 1923
mit dem Untertitel A Study of the Influence of Language upon Thought and of
the Science of Symbolism erschienen ist. Bronislaw Malinowski steuerte ein
Supplement über das Problem der Bedeutung in primitiven Sprachen bei.
Das in zahlreichen Auflagen verbreitete Werk von Ogden und Richards fragte
nach der Bedeutung von Gedanken, Wörtern und Dingen, untersuchte die
Macht der Sprache und die Reichweite von Zeichen, ging der Symbolik von
Ausdrücken wie Wahrheit, Realität, Universalität oder
Abstraktion nach, machte einen Versuch, die Bedeutung der Schönheit zu
fassen und mündete in eine Theorie des Symbolismus.
Der Wert der Untersuchung bestand in ihren engen Bezügen zur
empirischen Wissenschaft sowie in dem Anspruch, die Grenzen zwischen Theorie
und Praxis zu überwinden. Heute gibt uns das Buch eine willkommene
Anregung zu prüfen, was wir inzwischen über die Bedeutung
theoretischer wie praktischer Leistungen wissen. Dazu lesen wir neuere
Texte, die uns verstehen helfen, was Verstehen und Mitteilen eigentlich
meinen.
Das Seminar steht in sachlicher Verbindung zur Vorlesung über
Universalität, die eine Theorie zum Verständnis allgemeinen
Verstehens entwickelt.
Philosophische Grundlagen der Ökonomie
(c)
Willfried Geßner
SE (51054) |
17-20 Uhr |
I 110, 246 |
ab Mo., 24.4.2006 14-tgl. |
Kommentar:
Gemäß dem bekannten Diktum Max Webers ist die Wirtschaft
„die schicksalvollste Macht unseres modernen Lebens”. Ungeachtet
dessen wird sie seitens der Philosophie sehr stiefmütterlich behandelt.
Indes mehren sich die Bemühungen um eine Renaissance der seit dem
frühen 20. Jahrhundert immer mehr in Vergessenheit geratenen
Wirtschaftsphilosophie.
Das Seminar, welches erstmals im SoSe 2005 stattfand und nun in die dritte
Runde geht, möchte eigenständige Impulse zu dieser Entwicklung
geben. Bislang standen der wissenschaftstheoretische Status der
Wirtschaftsphilosophie und das Verhältnis von Wirtschaft und Kultur im
Vordergrund. In diesem Semester wollen wir unser Augenmerk auf die
philosophischen Implikationen ökonomischer Grundbegriffe (Arbeit, Geld,
Kapital, Markt, Wert) richten.
Anmerkungen:
Bei den Teilnehmern werden Grundkenntnisse in Ökonomie sowie die
Fähigkeit zu konstruktiver und strukturierter Diskussion vorausgesetzt.
Bedingung für den Scheinerwerb ist außerdem die Anfertigung einer
Hausarbeit.
Seminarplan und Quellentexte werden zu Semesterbeginn mittels LMS
„Moodle” bereitgestellt (hu-berlin.de/moodle)
Achtung! Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, frühzeitige Anmeldung (per
email an willfried.gessner@t-online.de) daher ratsam.
„Embodied Cognition” als Erkenntnismodell (Georg Lakoff, Mark Johnson u.a.)
(b, d)
John-Michael Krois
SE (51056) |
10-12 Uhr |
I 110, 239 |
ab Do., 20.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Unter dem Namen „embodied cognition” entstand in den letzten
Jahren eine Theorie der Erkenntnis und des Geistes, die Kategorienbildung
durch die bestimmte Umwelt des Handelnden erklärt und vom Primat des
Bild-Schemas anstatt von dem der Sprache ausgeht. Embodied cognition ist in
der KI-Forschung wichtig, wo Intelligenz am Modell eines Roboters ohne
zentrale Steuerung, anstatt eines Computers mit Programmen, verstanden wird.
Das Seminar wird die Quellen, den Anspruch und die Grenzen von embodied
cognition Theorien zum Thema haben.
Literatur:
Semesterapparat mit Texte von (u.a.)
Andy Clark, Peter Gärdenfors, Mark Johnson, George Lakoff, usw.
Zur Einführung:
George Lakoff/Mark Johnson: Philosophy in the Flesh. The Embodied Mind
and its Challenge to Western Thought, New York: Basic Books, 1999. S.
1-15
Zur Logik des Wissens
(a, b)
Ingolf Max
SE (51058) |
12-14 Uhr |
UL 6, 1072 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Der Begriff „Wissen” gehört zu den umstrittensten Themen der
Philosophiegeschichte. Im Zuge der Entwicklung der modernen formalen Logik
wurden neue theoretische Mittel zur strukturierten Analyse dieses Begriffs
entwickelt. Die Betrachtung der einzelnen Komponenten, die in die
Explikation von Wissen eingehen sollen (Wahrheit, Subjekt,
Theoriebezogenheit, Zeitabhängigkeit u.a.), erfuhr in der
sprachphilosophischen Diskussion der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts einen enormen Aufschwung. Diese Entwicklung kulminierte in der
Formulierung verschiedener Logiken des Wissens -- allgemeiner: epistemischer
Logiken. Ein zentraler logisch-philosophischer Diskussionspunkt ist dabei die
Kontroverse um das Verständnis der Logik als Wissenschaft normativer
bzw. deskriptiver Begriffe.
Im Seminar wollen wir anhand ausgewählter Texte sowohl die
sprachphilosophischen Zusammenhänge als auch die verschiedenen
Formalisierungsvorschläge kritisch analysieren. Die Problematisierung
des Verhältnisses von Semantik (Wahrheit) und Pragmatik (Geltung)
bildet dabei ein stets wiederkehrendes Thema.
Anmerkungen:
Bis zum 31.03.2006 wird unter
http://amor.cms.hu-berlin.de/~maxingol/wissen/
eine Seite eingerichtet, die weitere Informationen zum Seminar
bereitstellt. Bis zum 21.04.2006 wird um eine Voranmeldung an
maxingol@rz.hu-berlin.de bzw. in UL 6, Raum 3106 gebeten. Von den
Teilnehmern wird erwartet, dass sie ein Referat übernehmen.
Leistungsnachweis:
Der Erwerb eines Leistungsnachweises erfolgt über die Erstellung einer
Hausarbeit, deren Thema einer Liste entnommen bzw. in direkter Absprache mit
mir vereinbart werden kann.
Anschauung, Repräsentation und Zeichen in den frühen logischen Studien Edmund Husserls (1890-1900/01)
(b, LA/S1)
Christian Möckel
SE (51059) |
18-20 Uhr |
I 110, 239 |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Das Seminar beschäftigt sich mit grundlegenden Positionen Husserls in
der vorphänomenologischen Periode. In den frühen
mathematisch-logischen Schriften zu den mittelbaren Zusammenhängen von
Zeichen und Bezeichnetem, Symbol und Symbolisiertem, Repräsentation und
Repräsentiertem, die sich von der unmittelbaren anschaulichen
Erfüllung von Bedeutungsintentionen grundsätzlich unterscheiden,
wird sich Husserl über Sachverhalte klar, die nicht nur seine
spätere Phänomenologie prägen werden, sondern die auch im
Mittelpunkt der zeitgenössischen philosophischer Auseinandersetzung
stehen.
Literatur:
Husserl, Edmund: Zur Logik der Zeichen (Semiotik) [1890], in:
Hua XII, S. 340-373; Husserl, Edmund: Philosophie der
Arithmetik [1891], in: Hua XII, Kap. XI und XII, S. 193-255;
Husserl, Edmund: Anschauung und Repräsentation, Intention und
Erfüllung [1893], in: Hua XXII, S. 269-302;
Plümacher, Martina: Wahrnehmung, Repräsentation und
Wissen, Berlin 2004, 1. Kap.: Wissenschaftstheoretische und semiotische
Problemstellungen im frühen Werk Husserls, S. 27-122
Metaphern- und Begriffsgeschichte in Philosophie und Wissenschaften
(c, d)
Ernst Müller
BS (51060) |
30.6.06; 14-19 Uhr; UL 6, 3086 |
7.7.06; 14-19 Uhr; UL 6, 3086 |
15.7.06; 10-18 Uhr; UL 6, 3103 |
Kommentar:
Begriffsgeschichte ist bereits seit Jahrzehnten ein unverzichtbares Werkzeug
der Philosophie und anderer geisteswissenschaftlicher Disziplinen.
Angesichts dessen, dass das ‚Historische Wörterbuch der
Philosophie’ und andere begriffsgeschichtliche Großprojekte
inzwischen abgeschlossen sind, ist es erstaunlich, dass deren methodische
Grundlagen weithin umstritten und ungeklärt sind. Das betrifft bereits
die Frage, was ein Begriff ist und was seine Geschichte ausmacht, sie
verschärft sich noch, wenn Metaphern- und Diskurstheorie einbezogen
werden und Begriffsgeschichte auf die Wissenschaftsgeschichte ausgedehnt
wird.
Anmerkungen:
Um den Termin des Blockseminar zu vereinbaren, den Seminarplan zu besprechen
und Referate zu vergeben, melden sich Interessenten bitte zu Beginn des
Semesters unter ernstfmueller@aol.com zur Verabredung eines
Besprechungstermins.
Wittgenstein: „Über Gewissheit”
(b, d, LA/S1, S2)
Olaf Müller
SE (51061) |
12-14 Uhr |
UL 6, 2014a |
ab Do., 20.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Wittgenstein hat bis kurz vor seinem Tod Überlegungen notiert, die einen
völlig neuartigen Ansatz zur Auflösung der philosophischen Probleme
bieten, wie sie uns von radikalen Skeptikern vorgelegt werden. Worin dieser
neue Ansatz genau besteht, ist unter den Exegeten umstritten. Und das ist
kein Wunder, denn Wittgensteins Notizen bringen keine ausgearbeitete
Theorie, sondern eine Reihe kniffeliger Einzelgedanken, in denen sich
extreme Beispiele, radikale Thesen und sensible Beobachtungen unserer
tatsächlichen Rede abwechseln. In dem Seminar wollen wir eine Auswahl
der Paragraphen aus Über Gewißheit besprechen und einzeln
ernstnehmen. Wir werden also nicht die gesamte Spätphilosophie
Wittgensteins vor Augen haben, sondern immer nur die gerade zur Debatte
stehenden kurzen Überlegungen.
De anima -- Kommentare im Mittelalter
(b)
Dominik Perler / Christoph Markschies
SE (51063) |
18-20 Uhr |
Hausvogteiplatz 5-7, 0117 |
ab Di., 18.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Aristoteles’ Text De anima, der den mittelalterlichen Philosophen
spätestens seit der lateinischen Übersetzung Wilhelms von Moerbeke
bekannt war, löste im 13. und 14. Jahrhundert eine rege Diskussion
über Grundprobleme der Wahrnehmungs- und Intellekttheorie aus. Wie ist
im Rahmen einer aristotelischen Theorie das Sehen oder Hören von
wahrnehmbaren Gegenständen zu verstehen? Wie kommt eine Vorstellung von
diesen Gegenständen zustande? Und wie ist auf der Grundlage der
Wahrnehmung ein intellektuelles Begreifen möglich? Zu diesen Fragen
kamen noch weitere hinzu, die sich auf die Konstruktion der ganzen
aristotelischen Seelentheorie bezogen: Wie ist die These, dass es
verschiedene Seelenteile gibt, zu verstehen? Und wie ist die
hylemorphistische Grundthese, dass die Seele sich zum Körper
verhält wie die Form zur Materie, zu deuten? Alle diese Fragen und die
unterschiedlichen Antworten, die im Spätmittelalter formuliert wurden,
sollen anhand ausgewählter Texte von Siger von Brabant, Thomas von
Aquin und Johannes Buridan diskutiert werden. Ein Vergleich dieser drei
Autoren zeigt, dass es im Mittelalter eine kontroverse und
eigenständige Interpretation der antiken Vorlage gab.
Anmerkungen:
Da die Texte teilweise in keiner Übersetzung zugänglich sind,
werden von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Lateinkenntnisse erwartet.
Natürlich wird auch von allen eine aktive Teilnahme in Form von
Kurzreferaten erwartet.
Texte:
Siger von Brabant: Quaestiones in tertium De anima, in: B.
Bazán (Hrsg.):, Louvain & Paris 1972; Thomas von Aquin: Sentencia
libri De anima, in: Leonina XLV/1 (Hrsg.):, Rom & Paris 1984; Johannes
Buridan: Quaestiones in Aristotelis De anima, in: B. Patar: Le
traité de l’âme de Jean Buridan, Louvain 1991
Literatur:
Kretzmann, N. et al. (Hrsg.): The Cambridge History of Later Medieval
Philosophy, Cambridge 1982; Pasnau, R.: Theories of Cognition in
the Later Middle Ages, Cambridge 1997; Pasnau, R.: Thomas Aquinas
on Human Nature, Cambridge 2002; Zupko, J.: John Buridan. Portrait
of a Fourteenth-Century Arts Master, Notre Dame 2005
Platon: Sophistes
(b, c, d, LA/S1)
Christof Rapp
SE (51066) |
12-14 Uhr |
I 110, 190 |
ab Di., 25.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Platons Dialog ‚Sophistes’ kennzeichnet den Übergang zum
Spätwerk Platons. Der Dialog beginnt mit dem Versuch, das Wesen des
Sophisten zu definieren; weil dafür der Begriff des Falschen
benötigt wird und das Falsche als Nicht-Seiendes bestimmt wird, wendet
sich das Gespräch den Begriffen Sein und Nicht-Sein zu; auf diese Weise
entfaltet der Dialog Platons grundlegende Ansichten zur Ontologie. In der
bekannten ‚Gigantomachie’ wird die Gleichsetzung von Sein und
Materie einer Ontologie immaterieller Gegenstände
gegenübergestellt. Im philosophischen Kernstück des Dialogs werden
die fünf obersten Gattungen (megistê genê) ‚Sein,
Identität, Verschiedenheit, Ruhe, Bewegung’ und ihr
Verhältnis zueinander erörtert.
Aristoteles, Physik
(b, d, LA/S1)
Christof Rapp
SE (51067) |
16-18 Uhr |
UL 6, 1070 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Die Vorlesungen zur Physik stellt eines der Hauptwerke des Aristoteles dar.
Gegenstand der Physik ist die bewegte bzw. veränderliche Welt.
Dafür werden die Grundprinzipien der Bewegung/Veränderung
diskutiert, die Lehre von den vier Ursachen entfaltet; definiert und
dis-kutiert werden außerdem Begriffe wie Bewegung/Veränderung,
Kontinuum, Ort, Raum, Leeres, Zeit, Zufall, Unendliches. Das Seminar
behandelt eine Auswahl der wichtigsten Themen der Physik.
Horst Wessel: Logik und Philosophie
(a, b, LA/S1)
Uwe Scheffler
SE (51069) |
16-18 Uhr |
UL 6, 1070 |
ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
In jeder Veranstaltung des Seminars wird eine Arbeit von Horst Wessel,
ehemaliger langjähriger Professor für Logik am Institut für
Philosophie, behandelt werden. Ziel ist die kritische Würdigung der
erreichten Ergebnisse, aber auch die Ansätze weiterzudenken,
fortzusetzen und zu vervollkommnen.
Literatur:
Eine Themen- und Literaturliste erscheint vor Semesterbeginn auf den
Internetseiten des Institutes.
Themen der kantischen Kritik der Urteilskraft
(b, d, LA/S1, S2)
Ulrich Schlösser
SE (51070) |
12-15 Uhr |
I 110, 241 |
ab Fr., 21.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
In Kants Überlegungen in der dritten Kritik geht ein komplexer
Zusammenhang von Zielsetzungen ein. So wird man von einer Theorie der
Urteilskraft erwarten, dass sie die allgemeine Analyse dessen, was es
heißt, überhaupt über eine Systematik von Begriffen und die
Fähigkeit, zu urteilen, zu verfügen, fortsetzt und vertieft.
Zugleich will Kant aber Spezialfälle von Urteilen -- die Beurteilung
des ästhetischen Wertes und der Zweckmäßigkeit der Natur --
betrachten, um zu prüfen, inwiefern wir auch bei ihnen Ansprüche
gegenüber anderen Personen erheben dürfen. Das Seminar, das sich
auf ausgewählte Ausschnitte der sog. ‚ersten Einleitung’
und der Kritik der ästhetischen Urteilskraft stützen wird, soll
Themen im Spannungsfeld dieser Zielsetzungen erkunden. Dabei soll die Rolle
der neuen Begriffe „Reflexion”,” bloße
Reflexion” und „Bestimmung” in der logischen Struktur des
Urteils und der ihr zugrunde liegenden kognitiven Architektur ebenso zur
Sprache kommen wie Kants nicht nur ästhetische, sondern auch
Erkenntnisurteile betreffende Konzeption darüber, wieso Urteile,
wiewohl sie auf inneren Zuständen von Menschen aufbauen, doch zwischen
Personen kommunikabel sind. Auch werden wir uns mit der in der Forschung
vertretenen These auseinandersetzen müssen, dass Kant in den zentralen
Passagen über das ästhetische Urteil geradezu einander
widersprechende Behauptungen vertritt.
Literatur:
Zur Einführung: Hannah Ginsborgs Darstellung der Kritik der Urteilskraft
in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (http://plato.stanford.edu/
entries/kant-aesthetics/)
Allison, Henry E.: Kant’s Theory of Taste, Cambridge 2001;
Guyer, Paul: Kant and the Claims of Taste, Cambridge 1979 und 1997
Moralische Verantwortung
(c, d, LA/S1)
Thomas Schmidt
SE (51071) |
10-12 Uhr |
UL 9, 210 |
ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Wenn bestimmte Bedingungen vorliegen -- Trunkenheit etwa, oder auch allgemein
das, was wir „Unzurechnungsfähigkeit” nennen --, so machen
wir Personen nicht, oder nicht in vollem Umfang, moralisch verantwortlich
für ihr Tun. Dies legt die Frage nach den Bedingungen nahe, die
vorliegen müssen, damit wir eine Person für ihr Handeln moralisch
verantwortlich machen. In diesem Seminar werden wir unterschiedliche
philosophische Antworten auf diese Frage diskutieren.
Literatur:
Die Seminarliteratur steht ab Semesteranfang in einem Seminarapparat und als
Reader zur Verfügung. -- Zur Einstimmung in die Thematik kann dienen:
P. F. Strawson, „Freedom and Resentment”, Proceedings of the
British Academy 48 (1962), S. 1-25; dt. Übersetzung „Freiheit
und Übelnehmen”, in: U. Pothast, (Hg.), Seminar: Freies
Handeln und Determinismus, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1978, S. 201-233.
Können Tötungen moralisch erlaubt sein?
(c, d, LA/S1, S2)
Héctor Wittwer
BS (51074) |
|
s. Aushang |
1./2.7.06 und 8./9.7.06 |
Kommentar:
In der Debatte über die moralische Zulässigkeit von Tötungen
treffen gegensätzliche Intuitionen aufeinander. Einerseits besagt eine
seit Kant geläufige Auffassung, dass das Leben eines Menschen, da es
keinen Wert, sondern Würde hat, nicht in Nutzenabwägungen
einbezogen werden darf. Andererseits spricht z. B. manches dafür, dass
es erlaubt sein könnte, einen Menschen zu töten, um eine Million
anderer Menschen zu retten. -- Im Seminar werden wir uns auf die Diskussion
dreier Typen des Tötens beschränken: die Todesstrafe, die
Tötung eines Bürgers durch den Staat bzw. das Lebensopfer für
den Staat und die Inkaufnahme des Todes Unschuldiger, um Schaden von einer
Vielzahl von Menschen abzuwenden.
Literatur:
Ein Reader mit den Seminartexten wird als Kopiervorlage zur Verfügung
gestellt.
H.-J. Pieper (Hrsg.): „Hat er aber gemordet, so muß er
sterben.”: Klassiker der Philosophie zur Todesstrafe, Bonn 2003;
L. Fritze: Die Tötung Unschuldiger: Ein Dogma auf dem
Prüfstand, Berlin 2004
Praktische Philosophie/ Ethik
(c)
Thomas Schmidt
CO (51072) |
16-18.30 Uhr |
UL 6, 3103 |
ab Do., 27.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Dieses Kolloquium soll an praktischer Philosophie/Ethik interessierten
Studierenden in höheren Semestern sowie Promovierenden ein Forum zur
Diskussion eigener Arbeiten bieten. Darüber hinaus werden wir neuere
Beiträge der moralphilosophischen Forschung besprechen. Das
endgültige Arbeitsprogramm wird in der ersten Sitzung festgelegt.
Anmerkungen:
Wer Interesse hat, an diesem Kolloquium teilzunehmen, wird gebeten, mir dies,
möglichst bis Ende Februar 2006, in einer kurzen E-Mail-Nachricht
(tschmid2@gwdg.de) mitzuteilen.
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Fachdidaktik (Grundstudium)
Einführung in die Fachdidaktik I
(f)
Joachim Hagner
SE (51043) |
16-18 Uhr |
I 110, 239 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Im Seminar werden fachliche, berufliche und didaktische Grundlagenkenntnisse
vermittelt.
Dabei handelt es sich um
-
eine kurze Besinnung auf das Was und das Wozu von Philosophie im
Hinblick
auch auf die Lehrtätigkeit an Schulen;
-
eine kurze Auseinandersetzung mit der Geschichte des Studien- und
Schulfaches Philosophie;
-
die Gewinnung eines Arbeitsbegriffs von Didaktik anhand eines konkreten
Beispiels;
-
eine Analyse des Rahmenplans Philosophie und eine darauf aufbauende
modellhafte Planung des Studiums vor dem Hintergrund der geltenden
Studienordnung;
-
eine erste exemplarische Erarbeitung des Dreischritts „Sachanalyse
-- didaktische Reduktion -- methodische Umsetzung” im Rahmen der
gemeinsamen Planung einer Unterrichtsstunde anhand eines
„kanonischen” Textes;
-
die Umsetzung dieser Planung an einer Schule und die entsprechende
Nachbereitung;
-
die Entwicklung von Untersuchungshinsichten auf der Grundlage der in der
Nachbereitung gesicherten Erkenntnisse und Fragen und
-
eine aspektorientierte Auseinandersetzung mit der fachdidaktischen
Literatur.
Leistungsnachweis:
Erwerb eines Leistungsnachweises durch eine 90minütige Klausur oder eine
30minütige mündliche Prüfung.
Fachdidaktik (Hauptstudium)
Praktikumvorbereitendes Seminar im Fach Philosophie
(f)
Gertrud Fischer-Sabrow
SE (51075) |
18-20 Uhr |
I 110, 241 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Das Seminar befasst sich unter Einbeziehung allgemein- und fachdidaktischer
sowie lernpsychologischer Literatur mit der Planung und Analyse von
Unterricht.
Das schließt ein
-
die rahmenplankonforme Festlegung inhaltlicher Schwerpunkte;
-
die Unterscheidung verschiedener thematischer Facetten als Grundlage der
Sequenzplanung;
-
die darauf bezogene Bearbeitung geeigneter Texte;
-
die Sachanalyse;
-
die didaktische Aufbereitung;
-
die Formulierung von Schwerpunkt- und Feinlernzielen;
-
die Umsetzung der didaktischen Überlegungen in einem
Stundenverlaufsplan;
-
die Entwicklung von Kriterien zur Analyse von Unterricht und
-
die Durchführung der Unterrichtsplanung im Seminar.
Anmerkungen:
Begrenzte Teilnehmerzahl. Vorherige Anmeldung im Praktikumbüro (der TU
bzw. HU) erforderlich.
Leistungsnachweis:
Erwerb eines Leistungsnachweises durch die Anfertigung eines
Unterrichtsentwurfs.
Fachdidaktik der Philosophie: Methodische und theoretische Grundlagen des Philosophieunterrichts II
(f)
Joachim Hagner
SE (51077) |
18-20 Uhr |
I 110, 239 |
ab Mo., 24.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Anliegen des Hauptseminars ist eine Vertiefung der bereits erworbenen
fachdidaktischen Kenntnisse und ihre Erweiterung.
Das betrifft
-
die Phasierung des Unterrichts;
-
seine einzelnen Phasen;
-
den Einsatz von akustischen und visuellen Medien im Unterricht;
-
die Führung des Unterrichtsgesprächs;
-
die Bedeutung des Übens im Philosophieunterricht;
-
die Vermittlung der sogenannten „Methodenkompetenzen” und
-
außerschulische Lernorte.
Anmerkungen:
Teilnahmevoraussetzung:
Erfolgreich abgeschlossenes Praktikum
Leistungsnachweis:
Erwerb eines Leistungsnachweises durch eine schriftliche Hausarbeit.
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Sommerkurse
Britische Naturphilosophie im 17. Jahrhundert
Andreas Blank
AK (51044) |
10-16 Uhr |
I 110, 241 |
31.07.06 - 04.08.06 |
Kommentar:
Im Seminar werden Ausschnitte aus Texten gelesen, die einen Einblick in die
Entwicklung der britischen Wissenschaftstheorie im 17. Jahrhundert geben.
Insbesondere wird das Seminar die Entstehung des Britischen Empirismus in
einen breiteren Kontext von theoretischen Alternativen stellen. Zu diesem
Kontext gehört die Wiederentdeckung der atomistischen Materietheorie
ebenso wie der Versuch, eine mit der mechanistischen Weltsicht kompatible
Form einer aristotelischen Naturphilosophie zu entwickeln. Zu Beginn des
Seminars steht Francis Bacons Novum Organon, das eine atomistische
Materietheorie mit einer Methodologie des eliminativen Induktivismus
verbindet. Anschließend werden Ausschnitte aus zwei Werken besprochen,
die eine Reaktion auf Bacons Wissenschaftstheorie darstellen: Zum einen
Kenelm Digbys Two Treatises, die eine atomistische Analyse des Begriffs der
Kausalität mit Elementen einer aristotelischen Naturphilosophie, zum
andern Walter Charletons Physiologia Epicuro-Gassendo-Charltoniana, die eine
atomistische Materietheorie mit einer epikureisch-stoischen Erkenntnistheorie
verbindet. Thomas Hobbes’ De corpore kann als eine Kritik dieser noch
stark in der Naturphilosophie der Renaissance verwurzelten Theorien
verstanden werden. Eine andere moderne Reaktion auf die Rezeption antiker
Materietheorien bildet Robert Boyles Free Enquiry into the Vulgarly Received
Notion of Nature. Im Seminar wird vor allem Hobbes’ und Boyles
Auffassung der Rolle wissenschaftlicher Hypothesen und ihres
Verhältnisses zu Experimenten nachgegangen. Das Seminar wird
abgeschlossen mit der klassischen Formulierung einer empiristischen
Wissenschaftstheorie in Isaac Newtons De Gravitatione. Drei Themenbereiche
sind dort von besonderem Interesse: Newtons Kritik an der Cartesianischen
Wissenschaftstheorie, seine Theorie des absoluten Raumes, und seine
induktive Begründung der Prinzipien der Dynamik.
Anmerkungen:
Teilnahmevoraussetzungen:
Im Seminar werden englische Originaltexte und deutsche Übersetzungen
von lateinischen Originaltexten gelesen. Gute Englischkenntnisse sind
erforderlich.
Literatur:
Blank, Andreas: Atoms and Minds in Walter Charleton’s Theory of
Animal Generation, in: J. E. H. Smith (Hrsg.): Modern Philosophy
and the Problem of Animal Generation, Cambridge: Cambridge University
Press (im Erscheinen); Gaukroger, Stephen: Francis Bacon and the
Transformation of Early-Modern Philosophy, Cambridge: Cambridge
University Press, 2001; McGuire, James E.: Tradition and Innovation.
Newton’s Metaphysics of Nature, Dordrecht-Boston- London: Kluwer,
1995; Shapin, S, and Schaffer, S.: Leviathan and the Air Pump: Hobbes,
Boyle, and the Experimental Life, Princeton: Princeton University
Press, 1985
Das Problem der Kontingenz -- Richard Rorty und Albert Camus
(b, c, d, LA/S1, S2)
Reinhard Margreiter
FK (51057) |
28. - 29. 8. 2006 |
9-16 Uhr |
s. Aushang |
31. 8. - 1. 9. 2006 |
9-16 Uhr |
UL 6, 3103 |
Kommentar:
Es geht in diesem Seminar um neopragmatistisch-existenzphilosophische
Parallel-Lektüren. Rorty hat in „Kontingenz, Ironie und
Solidarität” das -- terminologisch von den Scholastikern
diskutierte und die gesamte neuzeitliche Philosophie als eine Art Subtext
begleitende -- Problem der Kontingenz (= Zufälligkeit) menschlichen
Denkens und Handelns aufgegriffen und es in sprach- und
erkenntniskritischer, ethisch-praktischer, politischer und
kulturphilosophischer Perspektive behandelt. Ironie und Solidarität
postuliert er als adäquate Antworten auf die (moderne)
Kontingenzerfahrung. In der LV befassen wir uns mit diesen Überlegungen
Rortys und vergleichen sie systematisch mit dem Konzept des Absurden bei
Camus, wie es in den Schriften „Der Mythos von Sisyphos”,
„Der Mensch in der Revolte” und im Roman „Die Pest”
erläutert wird.
Anmerkungen:
Ab 1. Juni 2006 liegt im Sekretariat eine Informationsmappe inkl. einer Liste
mit Referate-Themen aus. Der Seminarfahrplan kann per E-Mail angefordert
werden < r.margreiter@utanet.at >.
Vom Ich zur Weltseele. Die Philosophie Schellings 1795-1798
(b)
Christoph Asmuth
FK (51078) |
12-18 Uhr |
UL 6, 3086 |
25. - 29. 9. 2006 |
Kommentar:
„Schelling hat seine philosophische Ausbildung vor dem Publikum
gemacht. Die Reihe seiner philosophischen Schriften ist zugleich Geschichte
seiner philosophischen Bildung,” bemerkt Hegel nicht ohne Ironie. In
der Tat entwickelt Schelling im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts seine
eigene frühe Position, und zwar vor allem in der Auseinandersetzung mit
der Philosophie Fichtes und in der Abgrenzung von ihr. Sie ist
charakterisiert durch die zunehmende Bedeutung eines eigenständigen
Naturbegriffs. Das Seminar soll diese Entwicklung an den Texten Schellings
nachvollziehen und dabei die Möglichkeit nutzen, einem Denken in seiner
Ausbildung zu folgen.
Literatur:
Schelling, F. W. J.: Schriften von 1794-1798, Darmstadt 1980
Anmerkungen:
Detaillierte Informationen zum Seminar können als
PDF heruntergeladen werden
Beispiele in Kants Moralphilosophie
(c, d, LA)
Beatrix Himmelmann
FK (51079) |
10-16 Uhr |
UL 6, 3103 |
25.-29.09.06 |
Kommentar:
In seinen großen Schriften zur praktischen Philosophie versucht Kant zu
zeigen, dass Prinzip und Geltung der Moral in nichts als praktischer Vernunft
begründet werden müssen und können. Bedeutung erhält die
Moral jedoch nicht gleichsam abstrakt und theoretisch, sondern ganz
praktisch: wenn je besondere Lebenssituationen uns herausfordern, denen wir
uns in verschiedenster Weise stellen können. Dann erhebt sich die
Frage: „Was soll ich tun?”
Kant präsentiert nun in seinen Texten eine ganze Reihe von Beispielen,
in denen es um eine Antwort auf genau diese Frage geht. Daran zeigt sich im
übrigen, dass die Klage um die angebliche Lebensferne der Kantischen
Moraltheorie ins Leere stößt. Diese Beispiele aber haben es in
sich: Sie sind hochkomplex und lassen Kants Moralkonzept in durchaus
unterschiedlichem Licht erscheinen -- was das Verständnis und die Rolle
zentraler Gesichtspunkte wie Maxime, Regel, Gesetz, Freiheit, Klugheit,
Gesinnung und Abwägung der Handlungsfolgen angeht. Auch deswegen sind
sie so interessant und werden entsprechend kontrovers diskutiert.
In diesem Kurs sollen die wichtigsten Beispiele wie das Lügenbeispiel,
das Verbot der Selbsttötung, der Fall des in meiner Hand befindlichen
Depositum etc. in ihren verschiedenen Fassungen durchgenommen und unter
Einbeziehung einschlägiger Literatur besprochen werden. Rechtzeitig vor
Beginn des Kurses wird eine Literaturliste zur Verfügung stehen. Da die
adäquate Erfassung und Diskussion der Beispiele eine gute Kenntnis der
Grundzüge Kantischer Ethik voraussetzt, sollte diese den Teilnehmern
nicht ganz fremd sein.
Anmerkungen:
Anmeldung und Information unter folgender Email-Adresse:
beatrix.himmelmann@rz.hu-berlin.de.
Ethik-Begründung
Julian Nida-Rümelin
MK |
10-16 Uhr |
UL 6, 3103 |
06. - 09.09.06 |
Kommentar:
Nach wie vor dominieren in der zeitgenössischen Ethik Konzeptionen eines
besonderen Begründungsmodus normativer Überzeugungen. Die
Zurückführung auf eigeninteressierte Rationalität, wie im
Kontraktualismus; die Zurückführung auf ein konsequentialistisches
Fundamentalprinzip, wie im zeitgenössischen Akt - Utilitarismus; die
Zurückführung auf Locke’sche Individualrechte, wie im
zeitgenössischen Libertarismus („right-based morality”);
etc.
Im Meisterkurs werde ich gegen Tugendhat, gegen B. Gert, gegen H. Hoerster,
gegen R. M. Hare, gegen R. Nozick etc. eine Konzeption der
Ethikbegründung entwickeln, die weder ontologische Präsopositionen
beinhaltet, noch einen besonderen Begründungsmodus verlangt. Die These
ist banal genug: Die Begründung normativer Überzeugungen ist eine
Begründung wie jede andere auch. Es gibt dabei keine besonderen
Probleme, keine besonderen Verfahren und keine besonderen Voraussetzungen.
Der verbreitete ethische Subjektivismus und Skeptizismus ist
unbegründet, ontologische und metaphysische Hypostasierungen sind
unnötig.
Anmerkungen:
Gediegene Kenntnisse in philosophischen Ethik werden vorausgesetzt.
Um den Meisterkurs planen zu können, ist eine Voranmeldung mit Angabe
des Namens, der Tel-Nr. und der Email-Adresse bis Mitte August an
schaume@philosophie.hu-berlin.de erforderlich.
Termin:
Die Veranstaltung findet ab dem 6.9.2006 von 10-16 Uhr statt. Weitere
Informationen entnehmen Sie bitte den Aushängen!
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Sonstiges
Grundmodelle philosophischer Theologie im Mittelalter: Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus, Nicolaus Cusanus.
Ludger Honnefelder
VL |
14-16 Uhr |
DOM 348 |
ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Lange Zeit galt das Mittelalter philosophisch betrachtet als
Übergangsepoche. Inzwischen hat die Forschung gezeigt, daß die
Begegnung der christlichen Theologen des lateinischen Westens mit dem Erbe
der antiken Philosophie zu bedeutenden philosophischen Neuansätzen
geführt hat, die ihrerseits auf die Theologie zurückgewirkt haben.
Zu den bedeutendsten Entwürfen, die sich mit der Frage nach der
Wirklichkeit und ihrem ersten Grund befassen, gehören die Ansätze
von Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus und
Nicolaus Cusanus. In der Vorlesung soll dargestellt werden, wie die vier
Autoren das Programm einer »Ersten Philosophie« aufnehmen und
ihm eine spezifische, für die Folgezeit wirksame Ausgestaltung geben.
Anmerkungen:
Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Guardini Professur für
Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung der Theologischen
Fakultät angeboten.
Literatur:
Honnefelder, Ludger: Der zweite Anfang der Metaphysik. Voraussetzungen,
Ansätze und Folgen der Wiederbegründung der Metaphysik im 13./14.
Jahrhundert, in: J. P. Beckmann, L. Honnefelder, G. Schrimpf und G.
Wieland (Hrsg.): Philosophie im Mittelalter. Entwicklungslinien und
Paradigmen (FS Kluxen), Meiner: Hamburg ,1987. 165-186;
Schöneberger, R.: Anselm von Canterbury, Beck: München,
2004; Honnefelder, Ludger: Duns Scotus, Beck: München, 2005;
Kluxen, W.: Thomas von Aquin: Das Seiende und seine Prinzipien, in:
Speck, J. (Hrsg.): Grundprobleme der großen Philosophen;
Philosophie des Altertums und des Mittelalters, Schöningh:
Paderborn , 2001 (UTB Uni-Taschenbücher Bd.146); Flasch, K.:
Nikolaus von Kues: Die Idee der Koinzidenz, Ebd.
Religionsphilosophische Ansätze der Moderne: Karl Rahner -- Ludwig Wittgenstein
Ludger Honnefelder
SE |
16-18 Uhr |
DOM 347 |
ab Mi., 19.12.2003 wöchtl. |
Kommentar:
Unter den modernen philosophischen Versuchen einer inhaltlichen Deutung des
Phänomens der Religion spielen Ludwig Wittgensteins Interpretation der
Religion als Verhalten zum »Mystischen« und Karl Rahners Analyse
der Religion als Selbstüberstieg des Menschen auf das
»Geheimnis« hin eine bedeutsame Rolle. Im Seminar sollen die
beiden Ansätze anhand der einschlägigen Texte auf dem Hintergrund
der unterschiedlichen philosophischen Leitfäden erörtert und
verglichen werden.
Anmerkungen:
Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Guardini Professur für
Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung der Theologischen
Fakultät angeboten.
Literatur:
Rahner, Karl: Hörer des Wortes, Gesammelte Schriften. Bd. 4.,
Herder:Freiburg:, 1997; Rahner, Karl: Vorlesungen über den Begriff
des Geheimnisses in der katholischen Theologie, in: Schriften zur
Theologie IV, Benziger:Einsiedeln, 1964, 51-99; Wittgenstein, Ludwig:
Über Gewißheit, Suhrkamp:Frankfurt, 1970; Wittgenstein,
Ludwig: Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik,
Psychoanalyse und religiösen Glauben, Fischer:Frankfurt, 2001
Phänomenologie und Theologie
Thomas Wabel
UE (60410) |
16-18 Uhr |
s. Aushang |
ab Mi., 19.4.2006 wöchtl. |
Kommentar:
Heideggers Beschreibung der Phänomenologie, „[d]as, was sich
zeigt, so wie es sich von ihm selbst her zeigt, von ihm selbst her sehen
[zu] lassen” (Sein und Zeit § 7), könnte auch als eine
theologische Wahrnehmungslehre in Anspruch genommen werden. Kann sich eine
Theologie, die die Wahrnehmung gegenwärtiger Lebenswelt zum Programm
macht, auf phänomenologische Denkweisen berufen? Welchen Stellenwert
gewinnt der Begriff der Offenbarung, wenn er phänomenologisch
reformuliert wird? Anhand einiger klassischer und neuerer Texte zur Thematik
(E. Husserl, M. Heidegger, B. Waldenfels) wollen wir eine
Verhältnisbestimmung von Phänomenologie und Theologie versuchen.
Anmerkungen:
Vorausgesetzt wird Vertrautheit mit der Lektüre philosophischer Texte
oder Bereitschaft, sich in diese einzuarbeiten.
Diese Veranstaltung wird über die Theologische Fakultät
angeboten.
Literatur:
Zur ersten Sitzung bitte lesen:
Waldenfels, Bernhard: Phänomenologie der Erfahrung und das Dilemma
einer Religionsphänomenologie, in: Failing, W.-E. / Heimbrock,
H.-G. / Lotz, Th.A (Hrsg.): Religion als Phänomen.
Sozialwissenschaftliche, theologische und philosophische
Erkundungen in der Lebenswelt, Berlin/New York 2000, 63-84 (wird
kurz vor Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek (W 28) bei den
Apparaten bereitgestellt).
Impressum:
Verantwortung im Sinne des
Presserechts:
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für
Philosophie
Der Geschäftsführende Direktor
Prof. Dr. Dominik Perler
Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Tel: (030) 2093-2204, Fax: (030) 2093-2419
E-Mail: PerlerD@philosophie.hu-berlin.de
Sebastian
Murk · 26.07.2006